Hallo.
Also, ich habe meine Stahlfelgen kürzlich pulvern lassen. Zufrieden bin ich damit, obwohl die Felgen noch gar nicht im Einsatz waren, jetzt schon nicht.
Beim Strahlen, als Vorarbeit sowohl für`s Lackieren, als auch für`s Pulvern, gibt es immer diese neuralgische `Nutstelle` - da, wo die gemeine Stahlfelge aus zwei Teilen zusammengeschweißt ist. Und dort bleibt auch immer Strahlgut hängen. Rauskratzen ist immer nicht voll effektiv... Fürs Lackieren verfüllert der Lackierer diese ringförmige Nut wohl meistens extra, um Rostbildung dort einigermaßen auszuschließen (und eigentlich wird so auch klar, warum manche Pulverbeschichter am Liebsten Leichtmetallfelgen bearbeiten - solche Nuten gibt`s da nicht).
Beim Pulvern wird wohl, neben dem Glasperlstrahlen, auch noch Chemie eingesetzt, die, zusätzlich zum nutseits verbliebenen Strahlgut, auch noch das Metall dort ungeschützt läßt. Weshalb mein Pulverbetrieb vor der Beschichtung nicht nur, was sowieso üblich zu sein scheint, allgemein phosphatiert hat - als Grundlage für`s Pulvern. In die Nuten kam noch hochgradig reines Zink, um die vorher beschriebene Rostbildungsgefahr zu verhindern.
Was soll ich sagen? Die Nuten haben auf ihrem Grund, soweit erkennbar, eine grobkörnige Oberfläche. Mag auch noch restliches Strahlgut sein. Vereinzelt stehen Pickel auf glatten Flächen der Felge hoch, recht klein, die lassen sich noch weg bekommen. Teilweise ergeben sich, punktuell oder auch etwas großflächiger, `Verletzungen` der Oberfläche. Nicht bis zum blanken Metall - eher ist eine dunkelgraue Fläche zu sehen. Wahrscheinlich das Phosphat. Durch die Ventillöcher hindurch waren die Felgen wohl zur Bearbeitung und zum `Brennen` aufgehängt. Auch dort hat das Pulver nicht geschlossen.
Wenn es um was geht, kann ich mich schon streiten. Mit Firmen usw.. Allerdings denke ich, daß, wenn ich die Felgen zur Nacharbeitung oder gar völligen Neubeschichtung zu der Firma zurückbringe, daß dann wieder Ähnliches passiert. Und die Felgen werden durch erneutes Strahlen nicht besser. Also werde ich selbst nacharbeiten - eine Unterrostungsgefahr von vornherein sehe ich nicht, da keine Stelle bis aufs Metall verletzt ist.
Falls die Pulverschicht verletzt würde, wurde mir vom Betrieb gesagt, könne ich mit `Acryl-Nagellack` arbeiten...
Nun - es geht hier, bezogen auf teils unvermeidliche Verletzungen des Überzugs, um die Einwirkungen der Radbolzen beim Festziehen, das Auf- und Abhebeln der Radkappen und das Anbringen der Auswucht-Schlaggewichte am Felgenhorn. Somit ist die Pulverschicht zwar um ein Vielfaches robuster, als eine normale Lackschicht, hält aber den zuvor beschriebenen mechanischen Einwirkungen auch nur schwerlich dauerhaft stand. Folglich: bei jedem Radabnehmen die Bolzenlöcher kontrollieren und ggf. ausbessern, versuchen, die Hörner fürs Festhalten der Radkappen zu schützen, wie auch ausschließlich mit Klebe-Auswuchtgewichten arbeiten...
Und... Na klar, es sind nur Felgen...
Gruß Bernd