Europäisches Spitfireforum

Mein Motor von einer Vitesse 2 Liter Mk2 braucht auf 300km ca. 2 Liter Öl.
Die Kompressionswerte habe ich mit 2 unterschiedlichen Geräte gemessen.
im Kalten Zustand:

1:14
2:14
3:13,5
4:12,1
5:12,7
6:12,7

Und einem anderen Messgerät

1:12,5
2:12,6
3:12,1
4:11,2
5:11,9
6:11,7

Bei gleichbleibender Drehzahl auf der Autobahn (2500-3000 U/min) sieht man kein Qualm.
Ölflecken auf dem Boden habe ich überhaupt nicht.
Ist es möglich so viel Öl durch die Ventilschaftdichtungen zu verlieren?

Hallo

Ventilführungen denke ich eher nicht. Da eigentlich nur auf der Einlassseite Öl angezogen werden kann. Auf der Auslassseite wird es weg geblasen.
Wie fest pumpt der Motor durch die Motorentlüftung? Vermutlich doch schon ziemlich heftig. Das müsste dann auch bei raus gezogenem Ölmessstab spürbar sein.


Gruss
Veteran

Respekt!
Das ist mal nen ordentlicher Ölverbrauch. Eigentlich solltest Du dann deutliche blaue Fahnen hinter Dir sehen(?). Wie ist es wenn Du bei höherer Drehzahl plötzlich vom Gas gehst ( = Motorbremse bergab) ?

LG
Volker

Hallo nochmal

Hier liegt jetzt der Fall vor, wo ein Druckverlustmessung mehr Aussagekraft hat als die Kompressionsmessung. Gelangt das Öl über die Kolben in den Verbrennungsraum verdichtet dies zusätzlich. Und zeigt somit bei der Kompressionsmessung einen falschen Wert auf.

Gruss
Veteran

Ich tippe auf Ölabstreifringe.
Bei meinem waren die Kompressionswerte auch noch im tolerablen Bereich. Als ich den Motor dann auseinander genommen habe, konnte ich es kaum glauben. Gebrochene Ölabstreifer und auch ein Kolbenring......

Oha.
Also Du tankst Öl und füllst ab und zu Benzin auf?

Das ist aber ein tatsächlich sehr hoher Ölverbrauch.

Zusätzlich zu den Vorschreibern:

Es gibt ja so nette Endoskop Dinger für das Handy. Damit könntest Du ja durch das Zündkerzenloch mal auf die Kolbenböden gucken. Ob da halbwegs gleichmäßig die Ölkohle ist oder an 1 oder 2 Kolben NOCH mehr..... So könnte man erkennen, ob alle Zylinder/Kolben halbwegs gleichmäßig verschlissen sind oder eben nicht.

Solltest Du der Meinung sein dass das Öl von oben über die Ventilführungen kommt....da gibt ( oder gab ??? ) es z.B. von Canley Classics überstreifbare Ventilschaftdichtungen. Dann kann man aber nur noch eine Ventilfeder pro Ventil verwenden.

Eine zusätzliche Kipphebelschmierung ist hoffentlich nicht verbaut?

Und überhaupt: wieviele KM hat der Motor denn bisher überlebt?

Dann kommt es noch darauf an welches Oel Du von der Viskosität her verwendest, die heutigen Oele sind zu Dünn für die Spiel toleranzen von damals.
Ein einfacher Test: Motor laufen lassen, Oeleinfülldeckkel weg, Bollert er da raus mit spührbarem Druck sind die Ventilführungen hin. Oelmesstab raus, Bollert er da raus: Kolbenringe defekt

Dani Senn hat geschrieben: ↑3. Sep 2024, 16:54 Ein einfacher Test: Motor laufen lassen, Oeleinfülldeckkel weg, Bollert er da raus mit spührbarem Druck sind die Ventilführungen hin. Oelmesstab raus, Bollert er da raus: Kolbenringe defekt

?!? Bei nem Stösselstangenmotor?

Ich würde nen Druckverlusttest bei abgebautem Ventildeckel machen und dabei hören wo es zischt....

Wie sehen denn die Kerzen aus? Raucht er bei Vollgas oder (starker) Motorbremse?

Peter

Hallo

Vermutlich bleibt da nichts anderes übrig als mal den Zylinderkopf zu demontieren. Dann sieht man auch die Bohrung. Ist die ausgelaufen, wird wohl eine Revision fällig sein. Wenn das nicht der Fall ist, dann mal die Kolben von unten ausbauen.

Gruss
Veteran

Wie von unten ausbauen?

MKIII hat geschrieben: ↑4. Sep 2024, 15:04 Wie von unten ausbauen?

Dazu vorher die Kurbelwelle entfernen. Dann ist das kein Problem....

Grüße
Rolf

Auch dann gehen die Kolben nicht nach unten raus

Kopf runter, Ölwanne ab, Pleuelschrauben von unten lösen und Kolben nach oben aus dem Block drücken. Zumindest beim 4 Zylinder ist das schnell gemacht. Bei Bedarf neue Stößelbecher, Kolbenringe und Pleuellagerschalen. Aber erstmal endoskopieren und Druckverlustprüfung.

veteran hat geschrieben: ↑4. Sep 2024, 14:37 Wenn das nicht der Fall ist, dann mal die Kolben von unten ausbauen.

Hallo

MKIII hat geschrieben: ↑4. Sep 2024, 15:04 Wie von unten ausbauen?

Kolben baut man doch von unten aus. Da beschreibt es marc völlig richtig:

marc hat geschrieben: ↑4. Sep 2024, 18:13 Kopf runter, Ölwanne ab, Pleuelschrauben von unten lösen und Kolben nach oben aus dem Block drücken.

Und so dürfte das auch rübergekommen sein. Zuma man das immer so macht.

marc hat geschrieben: ↑4. Sep 2024, 18:13 Aber erstmal endoskopieren und Druckverlustprüfung.

Sicher ja. Nur befürchte ich hier, dass wohl der Motor mindesten teilzerlegt werden muss. Eben wie beschrieben.

Gruss
Veteran

Und wenn´s doch nur die Ventilschäfte sind habt ihr die Kolben jetzt da liegen....

Erst mal Fehleranalyse.....

Peter
Der noch nen 2L Motor rumliegen hat...