Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

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Jonnyby
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Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Jonnyby »

Einen wunderschönen guten Abend in die Runde! :happywink:

Mein Name ist Jonny (27) und bin seit kurzen stolzer Besitzer eines 1970er Spitfire Mk.3!
Das ganze habe ich in Teilen gekauft und arbeite aktuell an einer Komplettrestaurierung. Als gelernter KFZ-Mechatroniker bin ich nicht ganz unfähig und habe auch schon die ein oder andere Restaurierung hinter mir.

Soweit so gut.

Aktuell arbeite ich den Motor neu auf. Auf den ersten Blick sah alles gut aus. Als ich nebenbei das Axialspiel der Kurbelwelle mal "erfühlen" wollte, traf mich fast der Schlag... Die Welle lässt sich mehrere Millimeter hin-/ und herschieben. Da brauche ich die Messuhr gar nicht ansetzten...
Nach weiterem Zerlegen fand ich dann eine Anlaufscheibe in der Ölwanne. Das erklärt schonmal das große Axialspiel.

Letztendlich die Kurbelwelle ausgebaut und gesehen, dass die Kurbelwelle und das Lager ganz schön Eingelaufen ist und Recht tiefe Riefen hat (siehe Fotos). Habe so ein Problem noch nie gesehen und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Meine Fragen: Hat jemand Erfahrung mit einer derart verschlissenen KW?
Einfach eine Anlaufscheibe im Übermaß einbauen und das beste hoffen?
Oder alles wegwerfen und ersetzen?

Ich hoffe jemand kann mir helfen! :)
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dyngo
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von dyngo »

Habe noch ein halb restauriertes mk3 motor möchte das helfen.
(und noch einige herald motoren die in prinzip gleich sind)
Das könnte in jeden fall ein lösung sein. :happywink:
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marc
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von marc »

Die Anlaufscheiben wurden falsch herum eingebaut, da die Kurbelwelle scheinbar geschliffen werden muss, würde ich zumindest nach einer neuen KW schauen. Sind denn die Zylinder nicht total oval? Wie ist der Rest des Blocks?
Viele Grüße
Marc

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Jonnyby
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Jonnyby »

Danke @dyngo, eine gute Quelle für Ersatzteile ist nie zu unterschätzen! Bist du denn in der Nähe von Karlsruhe?

@marc, hatte gestern nicht allzu viel Zeit alles durchzuchecken. Dass die Zylinder oval werden können, ist mir auch erst gestern Abend gekommen.
Werde die Tage nochmal alles genauer prüfen.
Habe leider kein Werkzeug um die Zylinder innen zu messen. Ich meine aber, dass die Kolben seitlich riefen hatten.

Der Verkäufer meinte zu mir, dass der Motor einwandfrei lief, bis er ihn abgestellt hat. Lediglich eine Ventilfeder hatte sich verabschiedet, was der Grund für die Restauration war.

Evtl. Hat ein bekannter auch noch einen anderen Motor rumliegen, der ist allerdings fest...
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marc
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von marc »

Das klingt nach dem vollen Programm, zuviel Axialspiel macht die Zylinderbohrungen ruckzuck fertig, auch die Pleuellager, Kolbenbolzen etc. überleben das nicht. Wenn die Kolben Laufspuren haben sowieso. Meist reißt dann irgendwann das dritte Pleuel, gibt viele Bilder dazu. Eigentlich kurz vor Totalschaden.
Viele Grüße
Marc

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Eldorado
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Eldorado »

Hallo

Bin auch gerade dabei einen Motor zu machen. Wie groß darf dann das Axialspiel der Kurbelwelle sein?
Bei mir gemessen 0,2 mm.

Gruß
Frank
Jonnyby
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Jonnyby »

Du machst mir ja Hoffnung Marc! :cry:

Wenn ihr möchtet halte ich euch gerne auf dem laufenden!
Jonnyby
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Jonnyby »

Hallo Frank,
findet man alles im Werkstatthandbuch, klare Kaufempfehlung!

Ansonsten kann ich später mal in meinem schauen
Eldorado
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Eldorado »

Ja, WHB werde ich mir noch zulegen, habe aber einen "Spezialfall". DH-Motor, also aus Dolomite in meinem MK3.

Gruß
Frank
S-TYP34
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von S-TYP34 »

So was die Bilder hergeben
hat dieser Motor seine Zeit hinter sich.
Lagerdeckel eingelaufen,KW.-eingelaufen und,und.
Selbst bei neu schleifen u.polieren geht da nix mehr!.
denn so dicke Anlaufscheiben gibt es nicht.

Besser einen gebr.guten Block u. gebr.gute KW besorgen
dann wird es später auch kein langes Gesicht geben.

Habe noch einiges an Material,KW,Block etc.
und Erfahrung seit 1972 mit diesen Engländern.

Harald
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TR injektion
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von TR injektion »

Jonnyby hat geschrieben: 15. Jan 2024, 22:25 Einen wunderschönen guten Abend in die Runde! :happywink:

Mein Name ist Jonny (27) und bin seit kurzen stolzer Besitzer eines 1970er Spitfire Mk.3!
Das ganze habe ich in Teilen gekauft und arbeite aktuell an einer Komplettrestaurierung. Als gelernter KFZ-Mechatroniker bin ich nicht ganz unfähig und habe auch schon die ein oder andere Restaurierung hinter mir.

Soweit so gut.

Aktuell arbeite ich den Motor neu auf. Auf den ersten Blick sah alles gut aus. Als ich nebenbei das Axialspiel der Kurbelwelle mal "erfühlen" wollte, traf mich fast der Schlag... Die Welle lässt sich mehrere Millimeter hin-/ und herschieben. Da brauche ich die Messuhr gar nicht ansetzten...
Nach weiterem Zerlegen fand ich dann eine Anlaufscheibe in der Ölwanne. Das erklärt schonmal das große Axialspiel.

Letztendlich die Kurbelwelle ausgebaut und gesehen, dass die Kurbelwelle und das Lager ganz schön Eingelaufen ist und Recht tiefe Riefen hat (siehe Fotos). Habe so ein Problem noch nie gesehen und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Meine Fragen: Hat jemand Erfahrung mit einer derart verschlissenen KW?
Einfach eine Anlaufscheibe im Übermaß einbauen und das beste hoffen?
Oder alles wegwerfen und ersetzen?

Ich hoffe jemand kann mir helfen! :)
Hallo ,
keine Panik !!!!
Das kann man wunderbar wieder instand setzten.
Die beschädigten Flächen muss der Motorinstansetzer schleifen.
Dann wird eine Anlaufscheibe (Ring) aus Rotguss gedreht,vorher wird möglichst das exakte Mass ermittelt.
Der Ring wird dann geteilt.
Genaues anpassen auf der Richtplatte mit Schmirgeleinen
Wichtig ist bei der Motorinstandsetzung,das die Kurbelwelle nitriert wird !
Danach hält das EWIG .
Diese Reparatur haben ich an TR 6 Maschinen schon sehr oft gemacht .

Munter Bleiben
Ralf
Leistung wird im Kopf gemacht !
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marc
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von marc »

TR injektion hat geschrieben: 16. Jan 2024, 12:30
Jonnyby hat geschrieben: 15. Jan 2024, 22:25 Einen wunderschönen guten Abend in die Runde! :happywink:

Mein Name ist Jonny (27) und bin seit kurzen stolzer Besitzer eines 1970er Spitfire Mk.3!
Das ganze habe ich in Teilen gekauft und arbeite aktuell an einer Komplettrestaurierung. Als gelernter KFZ-Mechatroniker bin ich nicht ganz unfähig und habe auch schon die ein oder andere Restaurierung hinter mir.

Soweit so gut.

Aktuell arbeite ich den Motor neu auf. Auf den ersten Blick sah alles gut aus. Als ich nebenbei das Axialspiel der Kurbelwelle mal "erfühlen" wollte, traf mich fast der Schlag... Die Welle lässt sich mehrere Millimeter hin-/ und herschieben. Da brauche ich die Messuhr gar nicht ansetzten...
Nach weiterem Zerlegen fand ich dann eine Anlaufscheibe in der Ölwanne. Das erklärt schonmal das große Axialspiel.

Letztendlich die Kurbelwelle ausgebaut und gesehen, dass die Kurbelwelle und das Lager ganz schön Eingelaufen ist und Recht tiefe Riefen hat (siehe Fotos). Habe so ein Problem noch nie gesehen und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Meine Fragen: Hat jemand Erfahrung mit einer derart verschlissenen KW?
Einfach eine Anlaufscheibe im Übermaß einbauen und das beste hoffen?
Oder alles wegwerfen und ersetzen?

Ich hoffe jemand kann mir helfen! :)
Hallo ,
keine Panik !!!!
Das kann man wunderbar wieder instand setzten.
Die beschädigten Flächen muss der Motorinstansetzer schleifen.
Dann wird eine Anlaufscheibe (Ring) aus Rotguss gedreht,vorher wird möglichst das exakte Mass ermittelt.
Der Ring wird dann geteilt.
Genaues anpassen auf der Richtplatte mit Schmirgeleinen
Wichtig ist bei der Motorinstandsetzung,das die Kurbelwelle nitriert wird !
Danach hält das EWIG .
Diese Reparatur haben ich an TR 6 Maschinen schon sehr oft gemacht .

Munter Bleiben
Ralf
Das ist doch nur der Anfang und kostet mehr als ein gebrauchter Block mit KW. Er muss die Zylinder schleifen, neue Kolben etc.
Gut, am Ende ist die Frage was man will, aber ich würde das unter Lehrgeld verbuchen und einen gebrauchten Motor aus zuverlässiger Quelle kaufen.
Viele Grüße
Marc

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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von marc »

Eldorado hat geschrieben: 16. Jan 2024, 10:55 Hallo

Bin auch gerade dabei einen Motor zu machen. Wie groß darf dann das Axialspiel der Kurbelwelle sein?
Bei mir gemessen 0,2 mm.

Gruß
Frank
Das ist am Ende der Toleranz. Einfach im Auge behalten, 0,1-0,2mm ist die Vorgabe. Und an der Ampel nicht den Fuß auf der Kupplung stehen lassen. :Harry:
Viele Grüße
Marc

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Det1500
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Det1500 »

Wenn es sowieso ein Standardmotor wieder werden soll, würde ich den Aufwand nicht betreiben und mir nen guten gebrauchten Block besorgen.
Aber wenn Du den Motor unbedingt machen willst, würde ich Mal über ein bissel Tuning nachdenken..... :mrgreen:
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Andi
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Re: Spitfire Mk. 3 Anlaufscheiben

Beitrag von Andi »

Dyngos Beitrag wäre meine Wahl.
Für deinen Block wäre mir der Aufwand und das Geld zu viel.
Wer keine Punkte in Flensburg hat hat endweder Glück gehabt oder behindert den fließenden Verkehr.
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