Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
-
- Super - Member
- Beiträge: 189
- Registriert: 28. Sep 2021, 22:13
- Wohnort: xyz
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Dann müssten ja Additive, die z. B. MTBE (tert-Butylmethylether, 118 OKTAN) enthalten ja eigentlich auch helfen (?)
- marc
- Überflieger
- Beiträge: 3699
- Registriert: 11. Sep 2006, 14:35
- Wohnort: Kassel, Walterschen
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
An so Zeug glaube ich nicht, jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass ein paar ccm im Tank die Oktanzahl des Kraftstoffes erhöhen.
Viele Grüße
Marc
Marc
-
- Super - Member
- Beiträge: 225
- Registriert: 1. Okt 2017, 14:39
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Von der Meinung, dass das Nachdieseln durch Bildung von Ölkohle Bzw. Russ Ablagerungen herrührt habe ich auch schon gehört. Allerdings verwerfe ich diese Meinung. Sicher bis Mitte der 70 Jahre wurden bei den Unterdruckvergasern auch keine Leerlaufabschaltventile verbaut. Und all dies Motoren liefen auch nicht nach. Folglich muss das nachdieseln einen anderen Grund besitzen. Die Kraftstoffqualität in dem Fall Benzin spiel eher ein untergeordnete Rolle.
was man mit Bestimmtheit sagen kann ist, je langsamer der Motor im Standgas dreht und wie Fetter das Gemisch desto weniger Nachdieseln. Und wieso ist das so? Weil sich dann kein zündfähiges Gemisch weder im Ansaugweg noch im Verbrennungsraum (Gaswechsel) bilden kann. Beim Nachdieseln kann man eigentlich auch nicht von einer Nachverbrennung im Sinne von Zündung sprechen. Die Ursache liegt vielmehr darin, dass sich das Gas in den Zylinder ausdehnt, und so den Motor retour drehen lassen. Was sich dann eben als Nachdieseln wahrgenommen wird. Begünstig wird das Nachdiesel auch durch die Brennraumform wie deren Temperatur. Aber auch die Kurbelgehäuseentlüftung trägt dazu bei. Gerade bei Gleichdruckvergasern ist dringendst auf eine korrekte Einstellung aller Parameter zu achten. Da dies zum Nachverdampfen neigen können.
Ja, guter Rat ist da teuer bei Gleichdruckvergasern. Wie sie der Bauweise nach in England verbaut wurden. Für den der basteln mag wüsste ich schon eine Lösung.
was man mit Bestimmtheit sagen kann ist, je langsamer der Motor im Standgas dreht und wie Fetter das Gemisch desto weniger Nachdieseln. Und wieso ist das so? Weil sich dann kein zündfähiges Gemisch weder im Ansaugweg noch im Verbrennungsraum (Gaswechsel) bilden kann. Beim Nachdieseln kann man eigentlich auch nicht von einer Nachverbrennung im Sinne von Zündung sprechen. Die Ursache liegt vielmehr darin, dass sich das Gas in den Zylinder ausdehnt, und so den Motor retour drehen lassen. Was sich dann eben als Nachdieseln wahrgenommen wird. Begünstig wird das Nachdiesel auch durch die Brennraumform wie deren Temperatur. Aber auch die Kurbelgehäuseentlüftung trägt dazu bei. Gerade bei Gleichdruckvergasern ist dringendst auf eine korrekte Einstellung aller Parameter zu achten. Da dies zum Nachverdampfen neigen können.
Ja, guter Rat ist da teuer bei Gleichdruckvergasern. Wie sie der Bauweise nach in England verbaut wurden. Für den der basteln mag wüsste ich schon eine Lösung.
- marc
- Überflieger
- Beiträge: 3699
- Registriert: 11. Sep 2006, 14:35
- Wohnort: Kassel, Walterschen
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Fast alle MGB haben das Problem, ich wäre da konstruktiven Vorschlägen aufgeschlossen. Denn der B läuft problemlos mit Super, nur dieselt er dann nach, mit SuperPlus nicht. Ich denke beim Spit hängt es auch mit den HS4 zusammen, denn vom Spit mit HS2 kenne ich es nicht, allerdings kann ich den eh nur mit SuperPlus fahren. B und Spit haben unterschiedliche Brennräume, die Leerlaufdrehzahl ist bei beiden quasi gleich. Die Drehrichtung ändert sich beim Nachdieseln nicht.
Viele Grüße
Marc
Marc
-
- Super - Member
- Beiträge: 225
- Registriert: 1. Okt 2017, 14:39
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Es gibt verschieden Möglichkeiten um dem Nachdiesel Herr zu werden. Ich nenne jetzt mal die einfacher Variante. Kurbelgehäuseentlüftung an Vergaserkasten. Achtung hier muss ein Ölabsonder dazwischen montiert werden. Schwimmergehäusebelüftung muss über ein Elektroventil erfolgen. Das heisst das Ventil ist bei eingeschalteter Zündung offen. Bei ausgeschalteter Zündung geschlossen. Das heisst es erfolgt keine Belüftung der Schwimmerkammer mehr. Zugegeben ein solches Ventil ist nicht einfach aufzutreiben.
Ja, ich denke auch, dass die Vergasergrösse mit dem Nachdieseln im Zusammenhang steht. Da die Vergasung langsamer erfolgt. Grosse Tropfenbildung. Genau von daher kann eben der Sprit schon was ausmachen. Was sicher auch noch entscheidend ist, ist die Kolbenhöhe zur Drosselklappenöffnung.
Ja, ich denke auch, dass die Vergasergrösse mit dem Nachdieseln im Zusammenhang steht. Da die Vergasung langsamer erfolgt. Grosse Tropfenbildung. Genau von daher kann eben der Sprit schon was ausmachen. Was sicher auch noch entscheidend ist, ist die Kolbenhöhe zur Drosselklappenöffnung.
- greasemonkey
- Überflieger
- Beiträge: 2250
- Registriert: 9. Aug 2015, 14:03
- Wohnort: Münchner Norden
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Ich würde jezt frech behaupten dass das Nachdieseln nicht am Kraftstoff liegt. Ich hatte das früher, mit schlecht eingestelltem Vergaser und teurem Sprit, häufiger mal. Jetzt mit E10 und gut eingestellten Vergasern tritts eigentlich nicht mehr auf oder wenn kürzer als 1s. Ich habe damals bemerkt das es bei Sommerhitze eher auftrat als bei kühlen Temperaturen.
Dass das mit dem Magnetventil geht, kann ich irgendwie nicht glauben. Das Ventil sperrt ab und der Vergaser läuft weiter, der Pegel in den Kammern fällt und erst wenn der Unterdruck groß genug ist geht kein Sprit mehr durch und der Motor geht aus - richtig? Der Unterdruck durch Volumenvergrössern, weil der Pegel fällt in den Kammern, dauert doch sicher einige Sekunden dann ist doch das Nachdieseln eh schon vorbei oder braucht das bei euch länger? Ausserdem ist ja immernoch die Benzinleitung dran. Wird der Unterdruck nicht einfach durch nachlaufenden Sprit ausgeglichen. Klärt mich mal auf.
Dass das mit dem Magnetventil geht, kann ich irgendwie nicht glauben. Das Ventil sperrt ab und der Vergaser läuft weiter, der Pegel in den Kammern fällt und erst wenn der Unterdruck groß genug ist geht kein Sprit mehr durch und der Motor geht aus - richtig? Der Unterdruck durch Volumenvergrössern, weil der Pegel fällt in den Kammern, dauert doch sicher einige Sekunden dann ist doch das Nachdieseln eh schon vorbei oder braucht das bei euch länger? Ausserdem ist ja immernoch die Benzinleitung dran. Wird der Unterdruck nicht einfach durch nachlaufenden Sprit ausgeglichen. Klärt mich mal auf.
Fuhrpark: Spitfire 1500 BJ:1978; NSU Quickly S BJ:1960
- Rolf
- Überflieger
- Beiträge: 5478
- Registriert: 14. Sep 2006, 19:04
- Wohnort: Oldenburg / Ammerland
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Zündung und Vergaser gut einstellen und dann gibt's auch kein Nachdieseln.
Grüße
Rolf
Grüße
Rolf
BMW 328 Ci (2000) - Suzuki SV 1000 S (2004) - Triumph Spitfire 1500 (1975) - Yamaha SRX 600 (1988) - Yamaha XJ 900 N (1986)
- marc
- Überflieger
- Beiträge: 3699
- Registriert: 11. Sep 2006, 14:35
- Wohnort: Kassel, Walterschen
- 14Vorbesitzer
- Überflieger
- Beiträge: 3849
- Registriert: 26. Sep 2011, 15:19
- Wohnort: Witten
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Also die (größeren, jüngeren) Vergaser hatten ja alle Magnetabschaltventile. Das waren aber "Festdüsenvergaser", die immer ein separates Leerlaufsystem hatten. Da wurde dann mit einem Stempel der Querschnitt des Leerlaufsystems in Richtung Motor komplett gesperrt.
In den historischen Anleitungen zum "decoking" (was früher sehr regelmäßig ausgeführt werden musste) wurde immer erwähnt, dass nachdieseln ein Anzeichen dafür sein kann, dass eben wieder mal eine Entfernung von "coke" also abgeschiedenem Russ/Kohlenstoff ansteht. Bei modernem Sprit sollte das Problem mit dem verkoken aber deutlich reduziert sein, es war eher in den 60ern ein Standardwartungspunkt.
Wieso dieselt es bei "coke"- Bildung nach? Kohlenstoff in Russform leitet die Wärme deutlich schlechter als Metall. Immer wenn er in Kontakt mit ausreichend Sauerstoff (= Frischluft) kommt glüht er wieder auf, zwischendurch wenn das Enlassventil zu ist kann er die Wärme speichern und beim nächsten Ansaugtakt wieder aufglühen. Sobald das Zeug glüht ist es lokal so heiss das sich der Sprit zu beliebigen Zeitpunkten daran entzünden kann.
Das schlimme beim Nachdieseln ist dass bei einer zufälligen Zündung die Flamm- und Druckfront dem aufsteigenden Zylinder "entgegen schlagen" kann was den Motor zügig ruinieren kann.
Ich hatte dieses Problem in den 80ern mit meinem ersten Auto auch. Das Problem trat nur bei heißem Motor im Sommer auf. Kuriert wurde es dadurch, dass der Drosselklappenspalt (im Leerlauf) kleiner gestellt wurde. Zusätzlich lief der Motor auch zu mager weil ein Teil des Düsensystems mit Partikeln verstopft war (= Magerruckeln trat zeitweise auch auf).
LG
Volker
In den historischen Anleitungen zum "decoking" (was früher sehr regelmäßig ausgeführt werden musste) wurde immer erwähnt, dass nachdieseln ein Anzeichen dafür sein kann, dass eben wieder mal eine Entfernung von "coke" also abgeschiedenem Russ/Kohlenstoff ansteht. Bei modernem Sprit sollte das Problem mit dem verkoken aber deutlich reduziert sein, es war eher in den 60ern ein Standardwartungspunkt.
Wieso dieselt es bei "coke"- Bildung nach? Kohlenstoff in Russform leitet die Wärme deutlich schlechter als Metall. Immer wenn er in Kontakt mit ausreichend Sauerstoff (= Frischluft) kommt glüht er wieder auf, zwischendurch wenn das Enlassventil zu ist kann er die Wärme speichern und beim nächsten Ansaugtakt wieder aufglühen. Sobald das Zeug glüht ist es lokal so heiss das sich der Sprit zu beliebigen Zeitpunkten daran entzünden kann.
Das schlimme beim Nachdieseln ist dass bei einer zufälligen Zündung die Flamm- und Druckfront dem aufsteigenden Zylinder "entgegen schlagen" kann was den Motor zügig ruinieren kann.
Ich hatte dieses Problem in den 80ern mit meinem ersten Auto auch. Das Problem trat nur bei heißem Motor im Sommer auf. Kuriert wurde es dadurch, dass der Drosselklappenspalt (im Leerlauf) kleiner gestellt wurde. Zusätzlich lief der Motor auch zu mager weil ein Teil des Düsensystems mit Partikeln verstopft war (= Magerruckeln trat zeitweise auch auf).
LG
Volker
"The Triumph Spitfire Mk. 4. A car that echoes your go-ahead personality ; that is not only fun to drive, great to be seen in, and so good to look at, but immensely practical and reliable." BL Publ. No. T. 1039/1.74
- marc
- Überflieger
- Beiträge: 3699
- Registriert: 11. Sep 2006, 14:35
- Wohnort: Kassel, Walterschen
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Ich hab jetzt keine Lust hier lange zu schreiben, aber die Interessierten sollten mal Googlen.
Zuletzt geändert von marc am 25. Feb 2022, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Marc
Marc
-
- Super - Member
- Beiträge: 225
- Registriert: 1. Okt 2017, 14:39
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Richtig die Vergaser müssen perfekt eingestellt sein. Und korrekt funktionieren. Schreibe ich ja auch. Aber mit der Zündung hat das Nachdieseln nichts am Hut. Bei aus ist diese auch schlagartig aus. Da gibt es keine Nachzündung mehr.
Ja doch das beschriebene Prinzip beruht gewissermassen auf einer "Volumenveränderung". Der herrschende Luftdruck wird in den Schwimmerkammern unterbrochen. Idealerweise gehört gehört auch die Benzinzufuhr über ein Magnetventil unterbrochen.
Es gibt eben auch zur Lösung des Nachdieselns die Möglichkeit die Drosselklappe zu umgehen. Ist dann allerdings etwas aufwendiger. Dafür entfällt das Synchronisieren der Vergaser.
Ja doch das beschriebene Prinzip beruht gewissermassen auf einer "Volumenveränderung". Der herrschende Luftdruck wird in den Schwimmerkammern unterbrochen. Idealerweise gehört gehört auch die Benzinzufuhr über ein Magnetventil unterbrochen.
Es gibt eben auch zur Lösung des Nachdieselns die Möglichkeit die Drosselklappe zu umgehen. Ist dann allerdings etwas aufwendiger. Dafür entfällt das Synchronisieren der Vergaser.
- greasemonkey
- Überflieger
- Beiträge: 2250
- Registriert: 9. Aug 2015, 14:03
- Wohnort: Münchner Norden
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Dachte ich es mir doch. Wie lange dauert es mit solchen Systemen ab Ausschalten bis der Motor steht?schluesselbund hat geschrieben: ↑25. Feb 2022, 12:08 Ja doch das beschriebene Prinzip beruht gewissermassen auf einer "Volumenveränderung". Der herrschende Luftdruck wird in den Schwimmerkammern unterbrochen. Idealerweise gehört gehört auch die Benzinzufuhr über ein Magnetventil unterbrochen.
Fuhrpark: Spitfire 1500 BJ:1978; NSU Quickly S BJ:1960
- Brüchi
- Überflieger
- Beiträge: 4560
- Registriert: 15. Sep 2006, 12:43
- Wohnort: 73776 Altbach
- Kontaktdaten:
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
was hat das mit der anderen Nockenwelle zu tun?
Macht dazu doch bitte einen eigenen Thread auf.
Ansonsten würde ich zum Thema "nachdieseln" lieber nix schreiben...ich hol mir aber schonmal ne Tüte Chips....
Macht dazu doch bitte einen eigenen Thread auf.
Ansonsten würde ich zum Thema "nachdieseln" lieber nix schreiben...ich hol mir aber schonmal ne Tüte Chips....
....little car, big fun...
-
- Super - Member
- Beiträge: 225
- Registriert: 1. Okt 2017, 14:39
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Eigentlich ist es ja so, dass ein gut funktionierendes Schwimmernadelventil dicht sein sollt. Gegenüber dem Druck der Benzinpumpe. Leider ist das oftmals nicht der Fall. Da mag es schon möglich sein, dass nach dem abstellen des Motors noch etwas Benzin nach tropft. Genau darum geht es beim besagten System die Belüftung der Schwimmerkammer zu schliessen. Übrigens ist das kein Erfindung von mir. So wird es auch im Ami Spiti Original verbaut. Allerdings hängt da noch einiges mehr dran.
Hingegen die Drosselklappen Umgehung im Standgas ist ein Erfindung von mir. Und die funktioniert absolut perfekt. Es wird wohl kein Motor mit Gleichdruckvergaser geben wie SU oder Stromberg welcher nach dem abschalten der Zündung auch wirklich stehen bleibt. Und zwar bei jeder Drehzahl.
Hingegen die Drosselklappen Umgehung im Standgas ist ein Erfindung von mir. Und die funktioniert absolut perfekt. Es wird wohl kein Motor mit Gleichdruckvergaser geben wie SU oder Stromberg welcher nach dem abschalten der Zündung auch wirklich stehen bleibt. Und zwar bei jeder Drehzahl.
- Rolf
- Überflieger
- Beiträge: 5478
- Registriert: 14. Sep 2006, 19:04
- Wohnort: Oldenburg / Ammerland
Re: Andere Nockenwelle oder Steuerzeiten falsch?
Kannst du davon Fotos und Zeichnungen hier einstellen?schluesselbund hat geschrieben: ↑25. Feb 2022, 15:14 Hingegen die Drosselklappen Umgehung im Standgas ist ein Erfindung von mir. Und die funktioniert absolut perfekt.
Grüße
Rolf
BMW 328 Ci (2000) - Suzuki SV 1000 S (2004) - Triumph Spitfire 1500 (1975) - Yamaha SRX 600 (1988) - Yamaha XJ 900 N (1986)