Hallo liebe Leute!
Gestern hatte ich wieder Zeit, um an meinem Vergaser zu schrauben und das Drama in 10 Akten fortsetzen

Vormittags machte ich noch ein paar optische Kontrollen:
- Drosselklappen öffnen und schließen sehr leichtgängig
- Kolben beider Vergaser fallen synchron, dabei leicht gedämpft
- Auspuff nach Krümmer Schweißnaht geprüft
- LuFi noch einmal geprüft
Alles soweit O.K. (tankte noch schnell 100 Oktan Super, Tank war beinahe leer)
Danach versuchte ich es noch einmal mit am VG verschlossenen Abgasöffnungen (die vom Ventildeckel), ging dabei bis auf -9 Kanten mit 123Ignition Schalter "6".
Leichtes Ruckeln in allen Gängen und beim Cruisen ab 3000 U/min
Diesmal stärkeres Ruckeln bei 123Ignition Stellung "4"
Danach zurückgebaut mit neuen Y-Schläuchen mit Ventildeckelentlüftung zum Vergaser.
Bei -9 Kanten mit 123Ignition Schalter "6" lief der Wagen etwas magerer als oben, aber besser als mit Stufe "4" von oben.
(Die Ergebnisse hatten wir schon in irgendeiner Form, ich weiß...)
Nun versuchte ich noch etwas, dass ich eigentlich nicht machen wollte, nämlich fettere Nadeln einzusetzen. (Es widerstrebt mir, Nadeln zu tauschen ohne die Ursache zu kennen)
Nun, ich konnte die Vergaser auf -2 Kanten lassen und das Ruckeln war weg, das Kerzenbild war auch sehr schön (leicht fett - aber nicht total "heiß" und auch nicht total verrust)
Ich hatte noch Zeit, einmal zu prüfen, ob die 123Ignition überhaupt arbeitet:
Sie arbeitet, wie die unterschiedlichen Messwerte zeigen, ob sie korrekt sind, weiß ich nicht so recht...
Soweit so schön, bis meine Frau am Abend mit meinem bestellten Co Tester kam...
20+2 min Kalibrierung, 2,0% waren stabil, dann verschiedene DZ rauf, zum Schluss noch einmal LL gemessen. Nach Testende zeigte sich, dass sich vom Messwert von 13% LL die Anzeige sich nach 10 Minuten wieder auf rund 2,4% Umgebungsluft einpendelte.
Nun habe ich offensichtlich die Bestätigung, dass trotz "Popometer" (kein Ruckeln mehr) und auch nach Kerzenbild die Gemischeinstellung nicht funktioniert ?!
(Ich denke mit Grausen an unsern Urlaub, wo ich mit den AAN-Nadeln viele Km auf den italienischen Autobahnen und Schnellstrassen gefahren bin

)
Nun habe ich zwar die messtechnische Bestätigung, dass mit der Gemischaufbereitung etwas gröber nicht stimmt, aber wie kann ich weitermachen?
- Warum hat der Vorbesitzer die Zündung auf 16° vor OT gestellt und ist mit der 4er Kurve gefahren?
- Welche Anlagenteile sind für das Gemisch außer dem Vergaser zuständig?
- Wie kann ich im Ausschlussverfahren bestimmte Komponenten ausschließen?
- Kann ich noch irgendwelche Vergkeichsmessungen machen, um den Fehler einzugrenzen?
Mir ist klar, dass mein von mir selbst überholter Vergaser im Moment der heißeste Kandidat ist, dass bedeutet wohl, ich muss ihn ausbauen und zu einem Spezialisten schicken...
Liebe Grüße aus der verregneten Steiermark (passt perfekt zu meiner Stimmung)