Gunson Glaszündkerze

[Scotlanddriver]

Hallo Zusammen,
wer hat von euch Erfahrungen im Umgang mit der Gunson Glaszündkerze gemacht ?
Ich habe mir diese zum Einstellen meiner Vergaser gekauft und war schlicht überrascht wie einfach die Einstellerei damit geht und welches tolles Ergebnis ich damit erzielen konnte, so sauber lief der Spitfire noch nie.

[Reiner]

Hi Joachim,

so ging's mir auch. aber Vorsicht, gleich kommen die Kollegen mit den Lambdasonden und elektronischen Messmitteln. Die können es sicher noch besser. Für mich reicht's auch aus. Handhabung einfach, Ergebnis gut, Auto läuft prima

[Armin_P]

Servus Joachim!

Ich habe mir auch 2 Stück davon gekauft (für jeden Vergaser eine), finde die Dinger auch toll.
Allerdings ist mein "Verbrennungsbild" noch recht ungewöhnlich, ich vermute, dass meine Düsennadeln verschlissen sind...
Ich habe bereits neue Nadeln (AAN) bestellt, dann werde ich mehr wissen.

Mein Problem ist, dass ich mit Rolfs Anleitung die Vergaser schön synchronisierte und auch das Gemisch recht gut einstellen konnte, aber bei ca. 3200 u/min im 3. und 4. Gang hatte ich ein Magerruckeln .
Danach stellte ich das Gemisch fetter ein und das Ruckeln wanderte in Richtung 3500-3700 u/min.
Das Kerzenbild ist auch dementsprechend "rußig" geworden

Das Verbrennungsbild schaut bei den aktuellen Nadeln so aus, dass ich im Leerlauf ein sattes gelb/orange habe und beim langsamen Erhöhen der Drehzahl eine hellblaue Flamme sehe. Auch beim stoßartigen Gasgeben wird die Flamme hellblau.

Nach der Gunson-Beschreibung sollte das Verbrennungsbild beim Gasgeben von Bunsenblau im Leerlauf zu einem etwas fetteren Orange wechseln (und dann je nach Drehzahl wieder magerer werden)?!
(Leider fand ich auch auf Youtube kaum 'gscheite Videos davon, wie sich die Farbe vom Leerlauf in Richtung höherer Drehzahl ändern sollten)

Vielelicht kannst Du dazu mehr erzählen? Danke

[Scotlanddriver]

Hallo Armin,
so wie ich das verstanden habe und auch nachvollziehen konnte wurde das Flammbild beim kurzen starken Beschleunigen "gelb" weil durch die Öldämfung der Schieberkolben eine Gemischanreicherung erfolgt , kurz danach war die Flamme hellblau bis weisslich was bei höhrern Drehzahlen normal ist - im Standgas ist die Flamme bunsenblau - dann nur noch bei beiden Vergasern den Luftdurchsatz abgleichen und fertig ist die Laube

Übrigens hatte ich auch solch ein Ruckeln in dem von dir genannten Drehzahlbereich - bei mir war es ein loser Verteilerfinger(Delco Verteiler ) der sich beim Beschleunigen und abbremsen des Motors etwas auf der Verteilerwelle vredrehen konnte , es war wirklich minimal, aber der Effekt war heftig - ich habe den Verteilerfinger mit etwas Papier provisorisch fixiert und seit dem rennt der Spitfire wie am ersten Tag- den blöden Fehler hab ich fast zwei Jahre gesucht

[14Vorbesitzer]

... Achtung hier kommt einer von der Lambdasonden-Fraktion !
Wenn Du mit Deinen Gunsons im Stand die Drehzahl erhöhst misst Du das Gemisch ohne Last! Das sagt nix über den Fahrbetrieb aus!
Das Gemisch kann bei Drosselklappe "nahezu zu" ganz anders sein als bei "Vollgas"...
..und drei mal darfst Du raten was Du brauchst um das zu messen, Na naaaa ?

LG Volker

[greasemonkey]

Also ich kann die guten Erfahrungen mit den Dingern nur bestätigen. Vor einem Jahr hab ich die Vergaser komplett zerlegt, Nadeln geändert etc und mit Glaszündkerzen und viel Gefühl Alles neu eingestellt. Verbrauch liegt bei unter 8 Liter trotz schärferer Nockenwelle und die Kerzen sehen sauber und schön braun aus. Letzten Monat bei der AU gewesen und die Werte passen.

[Rolf]

Ich benutze die Dinger auch schon seit fast 20 Jahren, auch an meinen Moppeds, und bin zufrieden damit. Es ist ein ganz guter Ersatz für einen Abgastester.

Wenn die richtigen Vergasernadeln verbaut sind, reicht es vollkommen aus, die Vergaser im Leerlauf einzustellen. Dann stimmt das Gemisch auch in allen anderen Drehzahlbereichen.

Wenn also das Gemisch im Leerlauf okay ist, in anderen Drehzahlbereichen aber nicht, ist vermutlich die Nadel falsch.


Grüße
Rolf

[Scotlanddriver]

Hallo Volker , misst du etwa die Abgaszusammensetzung während der Fahrt unter Last ?? wohl kaum , oder ?? das Gemisch wird doch durch die Nadelform vorgegeben und wenn die die richtige ist verändert man nicht viel daran - also mein Gedanke ist - im Standgas einstellen , beide Vergaser synchronisieren und den Rest macht die Nadel ( wofür habe ich sie sonst bei der Abgasuntersuchung wird auch nur bei Standdrehzahl gemessen.
Denn wenn man das Gemisch bei halber Last einstellen würde , wäre es ja im Standgas daneben...also einen Tod müssen wir sterben

im übrigen müssen bei der CO Testermessung immer erst die Abgase die gesamte Anlage fluten , da hat man auch diverse verzögerungen/ unsicherheiten mit dabei, abgesehen davon wie stellst du die einzelnen Vergaser ein ? kann das besser sein als direkt zu sehen wie das Flammenbild aussieht ?

[Reiner]

.....
Mein Problem ist, dass ich mit Rolfs Anleitung die Vergaser schön synchronisierte und auch das Gemisch recht gut einstellen konnte, aber bei ca. 3200 u/min im 3. und 4. Gang hatte ich ein Magerruckeln ......

ich wage mich mal an eine Theorie: Nicht die Nadel ist das Problem, weil diese nach meiner Meinung nicht wirklich einem Verschleiß unterliegt. Ich denke vielmehr das eine oder beide Drosselklappenwellen ausgeschlagen sind. Dies ist im Standgas ggf. nicht zu spüren, verdreht sich die Welle und ist sie auf halb offen eingelaufen, kommt Nebenluft und durch die ungenaue Lage der Welle ein ständiges, minimales "AufundZu" oder "Vibrieren" der Drosselklappe. Dies fühlt sich wie Magerruckeln an.

Bei mir sind jedenfalls all diese Symtome seid einer Überholung der Vergaser weg. Die Überholung ist übrigens nach meiner Meinung nicht so komplex wie gedacht. Das Ergebnis, bei genauer Arbeit, entschädigt für die Mühe. Ich hatte schon ernsthaft überlegt noch einen Überholsatz zu kaufen und eine optimierte Drosselklappe zu bauen. Also so mit Abschleifen der überstehenden Schrauben und Strömungsoptimierung. Da dies aber wahrscheinlich mit eine neuen Düsenanpassung einhergeht, habe ich erstmal die Finger davon gelassen.

[Armin_P]

Servus Joachim!

Hallo Armin,
so wie ich das verstanden habe und auch nachvollziehen konnte wurde das Flammbild beim kurzen starken Beschleunigen "gelb" weil durch die Öldämfung der Schieberkolben eine Gemischanreicherung erfolgt , kurz danach war die Flamme hellblau bis weisslich was bei höhrern Drehzahlen normal ist - im Standgas ist die Flamme bunsenblau - dann nur noch bei beiden Vergasern den Luftdurchsatz abgleichen und fertig ist die Laube

Übrigens hatte ich auch solch ein Ruckeln in dem von dir genannten Drehzahlbereich - bei mir war es ein loser Verteilerfinger(Delco Verteiler ) der sich beim Beschleunigen und abbremsen des Motors etwas auf der Verteilerwelle vredrehen konnte , es war wirklich minimal, aber der Effekt war heftig - ich habe den Verteilerfinger mit etwas Papier provisorisch fixiert und seit dem rennt der Spitfire wie am ersten Tag- den blöden Fehler hab ich fast zwei Jahre gesucht

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Danke für die Infos, den Verteilerfinger werde ich mir auch am Wochenende anschauen, ich habe allerdings eine 123Ignition verbaut...

Servus Reiner!

(..)
ich wage mich mal an eine Theorie: Nicht die Nadel ist das Problem, weil diese nach meiner Meinung nicht wirklich einem Verschleiß unterliegt. Ich denke vielmehr das eine oder beide Drosselklappenwellen ausgeschlagen sind. Dies ist im Standgas ggf. nicht zu spüren, verdreht sich die Welle und ist sie auf halb offen eingelaufen, kommt Nebenluft und durch die ungenaue Lage der Welle ein ständiges, minimales "AufundZu" oder "Vibrieren" der Drosselklappe. Dies fühlt sich wie Magerruckeln an.
(..)

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Das ist auch ein Punkt, allerdings habe ich den 4 Jahre alten Vergaser im Winter komplett zerlegt, ultraschallgereinigt und mit dem großen Servicesatz von Limora saniert (der vordere Vergaser war versifft und der Kolben war schwergängig).
Letztes Wochenende habe ich die Drosselklappenwellen bei ca 3200 U/min mit Bremsenreiniger geprüft, vielleicht sollte ich das einmal bei 3500-3700 U/min machen bzw. schauen ob bei diesem Öffnungswinkel ein Spiel vorhanden ist...

Beim Alter der Nadeln bin ich mir unsicher, der Vorbesitzer hatte mal fettere ABT Nadeln gekauft, allerdings sind AAN Typen verbaut.
Mit diesen Nadeln ist er mit den K&N Filter gefahren. Ich habe mittlerweile wieder auf die Brotbox zurückgebaut.
Außerdem stellte ich fest, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit ein 74°C Wasserthermostat verbaut hat (das kann ich erst am Wochenende prüfen), möglicherweise spielt das auch mit?
Lt. Literatur nützen sich die federgelagerten Nadeln nach rund 50.000 - 80.000 Km ab, auf meinem Tacho stehen im Moment n78.000 Km...

[Andi]

Hast du mal mit der Einstellung der 123 rumgespielt?
Bzw welche stufe ist eingestellt?

[Armin_P]

Servus Andi!

Nein, da habe ich mich nicht 'drübergetraut, es ist die Stufe "4" beim Schalter eingestellt.

123Ignition_Tabelle.jpg

[Rolf]

"das Gemisch wird doch durch die Nadelform vorgegeben und wenn die die richtige ist verändert man nicht viel daran - also mein Gedanke ist - im Standgas einstellen , beide Vergaser synchronisieren und den Rest macht die Nadel"

Ja, genau so ist es! Der Vergaser wird nur im Leerlauf eingestellt. Wenn das Gemisch im Leerlauf okay ist, ist es auch bei allen anderen Drehzahlen okay. Ansonsten: Nadeln tauschen!


Grüße
Rolf

[Rolf]

"Letztes Wochenende habe ich die Drosselklappenwellen bei ca 3200 U/min mit Bremsenreiniger geprüft, vielleicht sollte ich das einmal bei 3500-3700 U/min machen bzw. schauen ob bei diesem Öffnungswinkel ein Spiel vorhanden ist..."

Verstehe ich nicht... Was hast du da gemacht? Zur Synchronisierung nur den Unterdruck messen. Der muss in beiden Vergasern gleich sein. Wie dabei die Drosselklappen stehen, ist uninteressant.

Grüße
Rolf

[Armin_P]

Ich meinte damit, ich habe geprüft, ob der Vergaser durch ein mögliches undichtes Gleitlager (der Drosselklappenwelle) Nebenluft zieht