Vergleichsliste Tunning Nockenwellen

Anleitung und Diskussion was wird wie oft geschmiert, kontrolliert oder ausgetauscht aber auch die offizielle Absolution dieser Taten
PS
Super - Member
Beiträge: 283
Registriert: 15. Sep 2009, 21:16
Wohnort: Jockgrim

Beitrag von PS »

Hallo , wollt mich auch mal einklinken. Ich bin leider nicht so gut im Thema also wenn ich dumme Fragen stelle, bitte um Nachsicht.
Den Ventiltrieb dynamisch berechnen, bedeutet das das verhalten der einzelnen Komponenten zu einander(FEM) incl . Schwingungen etc. deshalb die Angabe der Massen, oder läßt sich mit Catia tatsächlich durch Kinematische Simulation die beste Nockenform für den besten Gasfluß berechnen?
Ich hoffe ich hab jetzt hier nichts dummes geschrieben.

Peter
Benutzeravatar
okinool
Super - Member
Beiträge: 370
Registriert: 11. Sep 2007, 14:05
Wohnort: Weinstadt

Beitrag von okinool »

Hallo Peter,

nö nix dummes geschrieben.
Nockenwellen Auslegung geht heute so:
Die Ladungswechsel-Berechner legen grob die Steuerzeiten fest.
Dann wird die Nockenform kinematisch errechnet.
Dann wird das ganze dynamisch nachgerechnet.

kinematisch bedeutet längen/winkel spielen eine Rolle
dynamisch bedeutet hier spielen die Massen und Steifigkeiten eine Rolle.

Nach der dynamikrechnung kann man eine Aussage treffen ob die Bauteilbelasungen so I.O. sind und bis zu welcher Drehzahl das ganze hält.

gruss
Michael
Die Kunst des Restaurierens ist zu Entscheiden was neu muß, einfach Austauschen kann jeder!
Benutzeravatar
tomsail
Überflieger
Beiträge: 1417
Registriert: 8. Sep 2006, 21:31
Wohnort: Markdorf / Bodensee

Beitrag von tomsail »

hallo peter,

den ventiltrieb dynamisch zu erfassen hat nichts mit FEM zu tun. das ist reine konstruktion: 3d-malen, dichte zuweisen. dann errechnet das programm massewerte und trägheitsmomente.

wie die sich kinematisch zueinander verhalten kann man mit dem konstruktionsprogramm auch noch ermitteln.

ob das nun in CATIA, ProE oder sonstwas geschieht ist egal.
ich persönlich bin vom CATIA ins ProE-lager geschwenkt und will nie mehr zurück :-)


bei den resultierenden kräften sieht es schon anders aus.
da braucht man keinen numerischen ansatz (z.b. FEM), sondern sowas lässt sich (besonders im fall unserer trimph'e) ganz normal analytisch lösen.

zur berechnung einer nockenform bedarf es spezieller methoden. die letzte umfassende veröffentlichung einer solchen berechnungsmethodik war in den späten 50er jahren von zwei herren namens bensinger und kurz (ein ingenieur und ein mathematiker).
alles was danach geschah ist "geheimnis" der entwickelnden firmen.

entsprechend unterschiedlich sind heute die methoden der nockenformfindung. und da lässt sich keiner gerne in die karten schauen, denn wissen ist geld!

spätestens wenns um den gasfluss geht kommt man um sehr teure und aufwändige software (CFD --> http://de.wikipedia.org/wiki/Numerische ... gsmechanik ) nicht drumrum. die zu haben, zu bedienen und vorallem zu interpretieren ist nicht einfach.

grüße
thomas
Benutzeravatar
okinool
Super - Member
Beiträge: 370
Registriert: 11. Sep 2007, 14:05
Wohnort: Weinstadt

Beitrag von okinool »

Hallo Reinald,

was spricht deiner Meinung nach gegen die Welle die Daniel ausgesucht hat? Die Steuerzeiten sind fast identisch zu TH5 und bei dem Nockenhub der Piperwelle kann man die Kipphebelübersetzungsänderung weglassen!

Zur Orientierung ein TR5 hat die Steuerzeiten 35-65-65-35 lift:0,25 und das war Serie ! Ziemlich ähnlich zur Piperwelle 285.

gruss
M
Die Kunst des Restaurierens ist zu Entscheiden was neu muß, einfach Austauschen kann jeder!
Reinald

Beitrag von Reinald »

wir sprachen bereits drüber - die Steuerzeiten sind nicht alles :-)

Ohne dass ich die Piper jetzt im Detail kennen würde - die APT Nocken, die wir bislang verbaut haben, waren in aller Regel deutlich besser (bei gleichen Steuerzeiten) als die Kent Varianten. Das führe ich mal auf eine besser Nockenform zurück.

Daher empfehle ich immer gerne die APT Nockenwellen.

my 2 cents,
Reinald
Benutzeravatar
Dani Senn
Überflieger
Beiträge: 4378
Registriert: 5. Sep 2006, 20:41
Wohnort: CH 5113 Holderbank Ag
Kontaktdaten:

Neuer Liferant für Tunning Nocken

Beitrag von Dani Senn »

http://www.integralcams.com/spitfire.htm
in Spa kam erstmals die N7 zum Einsatz, machte einen sehr guten eindruck.
Bodeblääch Dänu
nikolai

Beitrag von nikolai »

Hi Dani,

die Integrals sehen von den Daten nicht schlecht aus. Für nen 1500er würd ich eher die agressive 5er nehmen, aber die N7 bei nem 1300er sollte gut gehen...nächste Saison werden wir sehen, ob mein APT custom grind dagegen anstinken kann :-)

@Daniel,
von APT nimm am besten die TH5 mit Rollenkipphebeln - maximale rocker ratio!. Die 6er ist für die Straße schon zu heftig, steckt noch in meinem Motor vom grünen Spit (aber die Kent Version). Da geht unter 3000 nicht so fürchterlich viel...und der Kopf ist ordentlich gemacht...

cheers
niko
Benutzeravatar
Juergen Schroeder
Super - Member
Beiträge: 241
Registriert: 17. Sep 2006, 19:39
Wohnort: Graz

Beitrag von Juergen Schroeder »

Hallo,

ich habe mal eine Frage zu den "größtmöglichen (Einlaß) Ventilen", wie sie Daniel beschreibt. Ist denn der Durchfluß im Spiti Zylinderkopf wirklich optimal bei gößtmöglichen Ventilen, oder wirkt sich dann schon die Zylinde(kopf)rwand negativ auf den Durchfluß aus ? Hat das jemand mal auf einem Durchflußprüfstand vermessen oder sind das einfach Erfahrungswerte (versteht mich nicht falsch: ich habe nix gegen Erfahrung, das ist manchmal besser als die ganze Rechnerei ....)?

Daniel hat auch noch nicht gesagt, ob er mit seiner NW SU's oder Weber verwenden möchte ? Für SU's scheint mir persönlich die TH5 die beste und unkomplizierteste Wahl zu sein. Ich habe z.B. eine 280er von B****** :LIAR: und fummel mir da immer noch einen Wolf da einen ruhigen Leerlauf mit vernünftigen Abgaswerten (Co + HC) hinzubekommen. Meine Konfiguration ist die von Daniel, allerdings mit Standardkipphebel-Übersetzung.

Viele Grüße,
Jürgen
Reinald

Beitrag von Reinald »

Hallo Jürgen,

die großen Ventile helfen nur dann was, wenn man auch die Kanäle und den Brennraum ordentlich macht. Valve-Shrouding durch die Zylinderwand hat man ohnehin, und das kann man nun leider auch nicht vermeiden, aber auch das Serienventil ist da schon recht nah dran. Das ist bei den Langubern nun leider der limitierende Faktor, daß die Ventile noch in die Bohrung passen müssen.

lg
Reinald
Antworten