Führungshülse Ausrückgabel

Alles rund um die hohe Kunst der Schaltakrobatik sowie Instandsetzung der Getriebeeinheit und Achsen
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Marc 80
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Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von Marc 80 »

Guten Tag,

mein überholtes Overdrive-Getriebegetriebe macht in allen Gängen mit und ohne Overdrive Geräusche. Es ist kein Quietschen sondern eher ein Klackern, das mit zunehmender Drehzahl – beginnend ab ca. 2.800 U/Min. - sehr laut wird. Ich meine auch, dass die Geräusche beim warmen Getriebe schon bei etwas geringerer Drehzahl auftauchen.

Trete ich die Kupplung, ist das Geräusch erstmal weg. Gebe ich dann aber sofort ein paar Gasschübe bei getrener Kupplung, hört man es wieder leicht.
Da das Geräusch abhängig von der Motor-Drehzahl ist, kann das Problem nicht von der Hinterachse kommen, sonst wäre es geschwindigkeitsabhängig. Die einzelnen Gangräder würde ich ebenfalls ausschließen, da die Geräusche in jedem Gang auftreten (mit und ohne eingeschaltetem Overdrive). Ich würde das Geräusch auch eher im vorderen Bereich des Getriebes verorten.

Aus meiner Sicht könnte das Problem daher im Bereich des Ausrücklagers der Kupplung oder des Pilotlagers des Motors liegen, wobei das Pilotlager laut Rechnung bei der Motorrevision getauscht wurde.

Da eh alles auseinander ist, werde ich Pilotlager und Ausrücklager tauschen. Jetzt meine Frage: Wie viel Spiel darf die Führungshülse, auf der das Ausrücklager sitzt, in der Ausrückgabel haben?

Vielen Dank für Eure Hinweise und einen schönen Sonntag!

Marc
Ausrücklager_2.jpg
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marc
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von marc »

Wenn alles draußen ist, guck mal ob das Vorgelege zuviel Spiel auf der Welle hat, sowohl radial als auch axial.
Wobei bei getretener Kupplung das Getriebe als Geräuschursache ausscheidet.
Viele Grüße
Marc

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14Vorbesitzer
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von 14Vorbesitzer »

Geräusche orten ist so ne Sache. Wurde der Motor überholt? Nach der Beschreibung könnte es leider auch ein Motorschaden sein. Einfach bei Last laut und sonst leiser :sadwink:

LG
Volker
"The Triumph Spitfire Mk. 4. A car that echoes your go-ahead personality ; that is not only fun to drive, great to be seen in, and so good to look at, but immensely practical and reliable." BL Publ. No. T. 1039/1.74
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Brüchi
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von Brüchi »

Die Führungshülse hat schon etwas Spiel. Die kann man auch etwas verdrehen, da sie ja nur mit den zwei Bolzen an der gabel gehalten wird.
Hat die Hülse innen irgendwelche "eigenartige" Riefen?

Ansonsten....überprüfe mal das Axialspiel der Kurbelwelle...nur so zur Sicherheit :roll:
....little car, big fun...
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Marc 80
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von Marc 80 »

Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für Eure Hinweise. Ich habe die Hinweise der Reihe nach abgearbeiet:

Spiel Vorgelege:
Das Vorgelege hat, wenn man Richtung Schaltknüppel schaut, in der Ausgangsposition folgendes Radialspiel:
- nach links: ca. 0,9 mm
- nach rechts: 0,2 mm
Das Axialspiel, soweit sich das bei zusammengebautem Zustand durch Ziehen und Drücken des Vorgeleges bestimmen lässt, beträgt ca. 0,15 mm.
Das Radialspiel kam mir schon ziemlich viel vor. Beim original 4-Gang-Getriebe war das allerdings auch nicht besser.

Innenseite der Führungshülse:
Die Innenseite der Führungshülse ist glatt. Lediglich die letzten ca. 7 mm zur Motorseite hin fühlen sich etwas rauer an - wie ultrafeine Rillen, die von einer Drehmaschine erzeugt wurden. Mit dem Fingernagel kann man die Rillen ganz leicht spüren. Eine Kannte vom glatten zum etwas raueren Teil ist allerdings nicht spürbar.

Axialspiel der Kurbelwelle:
Das Axialspiel der Kurbelwelle ist beim Vor- und Zurückziehen der Kurbelwelle mit der Hand durch ein leichtes „Klack“ spür- und hörbar. Die Messung ergab 0,15 mm, was laut Werkstatthandbuch in der Toleranz liegt.

Pilotlager:
Ich habe das neue Pilotlager mal auf die Getriebe-Eingangswelle geschoben und war überrascht über das große Spiel. Die Getriebewelle hat einen Außendurchmesser von ca. 12,42 mm, das Pilotlager einen Innendurchmesser von ca. 12,66 mm. Das Spiel spürt man sehr deutlich.
Ist das normal? Die Getriebewelle wird doch im Pilotlager geführt, oder?
Den Innendurchmesser des „alten“ Pilotlagers habe ich noch nicht gemessen.

neues Ausrücklager:
Zwischenzeitlich ist auch das neue Ausrücklager angekommen. Es ist etwas flacher, und weniger bauchig als das alte Lager.
Daher habe ich den Verkäufer B aus L kontaktiert.

Sonnige Grüße

Marc
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Ansgar
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von Ansgar »

Wir hatten ja schon telefoniert und ein paar fragen sind ja geklärt,
das gelieferte Ausrücklager ist falsch, die Höhe passt nicht, sollte so aussehen wie das vorher verbaute,es ist höher und machte keine Geräusche beim drehen, hat erst ca 300 km auf der Uhr.
also ist es okay, es ist bekannt das die meisten neuen Führungshülsen zuviel spiel haben, bei meinem Spit hatte ich auch eine neue erhalten
aber die alte orignale passte besser.
Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen.
Ein getunter Spitfire ist das schnellste Zündplättchen der Welt !

Gruß Ansgar
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marc
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von marc »

Eigentlich hat das Vorgelege kein messbares radiales Spiel. Da müssen Welle und Lager erneuert werden, vielleicht fehlen Nadeln? Das macht auf Dauer alles kaputt. War ja auch meine erste Vermutung.
Viele Grüße
Marc

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Marc 80
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von Marc 80 »

Guten Abend,

das Getriebe wurde von Volker Herrmann überholt. Auf meine Frage zum Spiel des Vorgeleges schrieb er mir folgendes:
Das Axialspiel vom Vorgelege sollte 0,178-0,381 mm betragen. Vom Radialspiel wird im Werstatthandbuch nichts geschrieben.
Ergibt sich aber aus dem Spiel der Gangräder.


Kann mir jemand erklären, wie das Vorgelege (die Getriebeeingangswelle) geführt wird? Das Pilotlager hat viel zu viel Spiel für eine ordentliche Führung. Oder braucht es an dieser Stelle keine bessere Führung?

Grüße

Marc
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marc
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Re: Führungshülse Ausrückgabel

Beitrag von marc »

Getriebeeingangswelle und Vorgelege haben nichts miteinander zu tun. Das Vorgelege ist das Radpaar, das unten im Sumpf mit den vielen festen Zahnrädern liegt. Das Vorgelege läuft auf Nadellagern auf einer festen Welle, die vorn und hinten im Gehäuse liegt, hinten fixiert. Am Besten mal eine Schnittzeichnung im WHB anschauen. Die Eingangswelle hat geringes radiales Spiel, ergibt sich aus dem Kugellager.
Viele Grüße
Marc

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