Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Alles rund um die hohe Kunst der Schaltakrobatik sowie Instandsetzung der Getriebeeinheit und Achsen
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MiSt
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Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

... fast verloren :shock: :flop:

Bei einer Ausfahrt hat manchmal die Kupplung gerutscht, i.d.R. aber korrekt funktioniert. Ich hatte dann hier etwas gestöbert und war darauf gestoßen, dass sich dieser Ausrückgabel-Lagerstift zuweilen selbstständig macht - leider auch bei unserem Spiti.

Er war komplett lose, also aus der Gabel selbst völlig raus, und ließ sich ohne Kraftaufwand nach oben wegziehen. Bei einem kräftigen Schlagloch hätte wir sie verloren :x .

Reindrücken/reinschlagen ging nicht. Ich hatte mir dann eine Neue gedreht mit einer Kegelspitze vorne, ging auch nicht. Immerhin einen ca. 3mm dicken Draht konnte ich mit etwas Mühe/Fummeln durchziehen, also habe ich die Kegelspitze nochmal stark exzentrisch gedreht, aber ich habe es nicht geschafft, den Bolzen wieder einzusetzen :flop: Ist auch recht ungünstig, weil man beim Versuch des Einschlagens doch recht schräg die Kraft einleitet.

In der Explosionszeichnung sieht man, dass da oben und unten "Spacer" sind, vermutlich ist das alles hoffnungslos verschoben, die SPacer womöglich auch "abgestürzt" in die Glocke.

Hat noch jemand eine Idee, sonst muss das Getriebe raus und sinnvollerweise auch gleich die Kupplung neu. Borg + Beck ist nach wie vor die Empfehlung der Wahl?
Michael St*****

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14Vorbesitzer
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von 14Vorbesitzer »

Hi,
Die "spacer" sind doch so Hülsen mit Bund, die stürzen so leicht nicht ab....
Vielleicht kannst Du wenn Du das neue gedrehte Teil mit dem Kegel so weit wie möglich reindrückst mal ganz vorsichtig die Kupplung betätigen ( 2te Person) könnte doch sein das sich die Ausrückgabel dabei zufällig in die richtige Richtung bewegt, schlimmer kann es ja dadurch auch nicht mehr werden :geeni:
LG
Volker
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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Es gibt die Hülsen, und zusätzlich Spacer. Das mit der zweiten Person und Kupplung spielen haben wir auch probiert. :Wuhha:

Habe in der Scheune eine Kupplung bestellt. Auto hat 85tkm,die wurde entweder erst gewechselt (k.A.) oder wird in absehbarer Zeit fällig.

Die Arbeit ist dieselbe.
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Also normalerweise kann man die Gabel mit einem Durchschlag zentrieren. Dann von oben eine Schaftschraube durch und von unten eine Stoppmutter drauf.
Viele Grüße
Marc

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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Ich habe es erst mal nicht geschafft. Aber ich probiere nochmal weiter ...

... man kommt halt auch schlecht dran.
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Markus Simon
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von Markus Simon »

von unten kommt man doch recht gut ran ......
Gruß Markus
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Zitat Walter Röhrl:
"Untersteuern ist, wenn man den Baum zuerst sieht, Übersteuern , wenn man den Baum zuerst hört!"
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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Ich fand, dass von oben die Karosserie und von unten der Rahmen im Weg ist, um wirklich senkrecht dran zu kommen 8) . Und aktuell steht er nur auf seinen Rädern, was "von unten" mühsam macht. :(

Ich habe keinen passenden Durchschlag, habe mir aber gerade eine Durchschlags-Imitation gedreht, weil ich die Idee gut finde, besser, als meine Idee mit dem Zapfen mit ~45°-Kegel. Morgen wird damit weiter probiert. Immerhin ging ja ein Draht durch, da sollte sich also ein Ansatzpunkt finden können. Die bestellte Kupplung würde ich mir dann sehr gerne ins Regal legen :-vh .

Schraube/Stopmutter - hmm. Original ist das wohl in der Ausrückgabel gepresst? Denn die Hülsen sind ja nur radiale Lager oben und unten. Wenn das so ist, ist es eigentlich ein Problem "mit Ansage" :? . Und obendrein weit verbreitet?
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marc
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

In der Glocke sitzen oben und unten Kragenbuchsen aus Bronze. Die Federhülsen sind in die Gabel gesteckt. Alles kein Problem, statt Durchschlag geht auch ein Schraubendreher. Je nachdem wie gelenkig Du bist, kommst Du von unten dran. Ansonsten muss der Getriebetunnel raus. Original haben die Bolzen oben keinen Bund, deswegen fallen die durch oder arbeiten sich nach oben, wenn die Federhülsen verschlissen sind, denn die fixieren den Bolzen in der Gabel. Ich fahre mit einem Bundbolzen mit Stopmutter, weiß aber nicht mehr ob ich zöllig oder metrisch verwendet habe. Ich habe den Bolzen von unten eingesteckt und die Stopmutter oben aufgeschraubt. Ohne Tunnel raus, bekommt man von oben keinen Bolzen eingeführt.
Viele Grüße
Marc

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MKIII
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MKIII »

Der Bolzen dreht sich ja in der Glocke und sollte fest in der Gabel sitzen. Wenn man jetzt einen Bundbolzen von oben rein steckt verkanntet sich der Kopf. Da sollte man die Bohrung mit einem Zapfensenker anbohren, dann kann sich der Bolzen wieder drehen und nicht mehr durchfallen.
Dann noch unten eine Stoppmutter drauf.
Geht halt nur wenn die Glocke ausgebaut ist :cry:
Gruß
Norbert
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Plasmaspeaker
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von Plasmaspeaker »

Hallo,
man kann auch ein Satz alte Messingführungen oben und unten von aussen verwenden.
Dann kann der Bolzen sich auch wieder frei mit der Gabel drehen.
DSC06505.jpg
Gruß
Plasmaspeaker
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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Guten Morgen zusammen,

vielen Dank erst mal für die sehr hilfreichen Anregungen!

Ich bin einen Schritt weiter (?): Das Teil links im Bild konnte ich von oben einschlagen, die Spitze guckt unten mittig raus, die Gabel sollte nun wieder geführt sein:
IMG_20210510_075119.jpg
Das Ding in der Mitte mit der exzentrischen Spitze ging nicht einführen, das stark konische auch nur, wenn meine Frau auf der Kupplung stand (dann bewegte sich der Stift mehr in die Senkrechte) und anfangs eh nur mit einiger Gewalt. Die letzten cm "flutschten" dann aber vergleichsweise. Rechts im Bild der originale Pin, der völlig lose oben in der Führung "lag" und gemäß seinen Korrosionsspuren, die ich z.T. zum Messen schon entfernt habe, schon lange nicht mehr in der Gabel war. An dessen Durchmesser von 7,9mm habe ich mich bei meinen "Nachbauten" orientiert gehabt. Insofern gehen Schrauben mit M8 und auch 5/16" für die von Euch vorgeschlagenen Lösungen.

Allerdings haben wir nun fast keinen Kupplungsweg mehr :shock: :oops:, das Pedal ist um Welten schwergängiger als vorher.

Sie scheint aber noch zu schließen (wirklich richtig???) und auch zu trennen (dito???). Man kann jedenfalls das Auto problemlos schieben (getreten) bzw. der Motor wird bewegt (losgelassen).

Bevor ich das jetzt unter Last probiere, vorsichtshalber also die Frage(n):
Kann es sein, dass der Vorbesitzer, der kurz vor dem Verkauf den Nehmerzylinder nochmal gewechselt hat, die lose Gabel übersehen und das System darauf eingestellt hat?
Ich verstehe das doch richtig, dass man die Kupplung über die Klemmung des Nehmerzylinders einstellt?
Wie "fühlt" sich so eine Kupplung normalerweise an?
Vorher war sie recht leichtgängig, brauchte aber viel Weg. Jetzt komplett anders. Man triff nach kurzem Weg wie gegen eine Wand, einen Anschlag. Wobei sich dann sogar oben das Blech unter dem Reservoir zu bewegen beginnt. Also wirklich ein mechanischer Anschlag, irgendwie
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Wenn der Ersatzbolzen sich beim Kuppeln dreht, hast Du alles richtig gemacht. Auf keinen Fall die Mutter anknallen, die soll nur als Lagesicherung dienen, oben auf jeden Fall noch eine Unterlegscheibe verwenden. Wenn die Bronzebuchsen noch vorhanden sind, reicht das wieder für viele tausend Kilometer. Schwere Kupplung ist subjektiv, dass der Weg kürzer geworden ist, ist ein gutes Zeichen. Nachstellen geht automatisch.
Zuletzt geändert von marc am 10. Mai 2021, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Marc

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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von Det1500 »

Am Nehmerzylinder kann man mMn nichts einstellen, wie an der gesamten Kupplung nicht. Der Nehmerzylinder hat doch so eine Einfräsung, wo die Schraube durchgeht?!
Ist alles schon so lange her, als ich das gemacht habe...
https://www.limora.com/de/englische-mar ... 39285.html
Hier kann man es sehen. Durch die Einkerbung geht die Schraube. Da kann man nicht viel einstellen....
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Andi
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von Andi »

Man kann da schon was pfuschen um den Kupplungsstift bzw dessen länge zu verändern.
Hab sogar schon aufgeschweißte stücke gefunden die den Weg verlängerten.
Oder U-Scheiben.
Also erstmal schaun ob alles noch orginal ist mit irgendeiner Ersatzteilexplosionszeichnung.Oder Foto hier einstellen.
Wer keine Punkte in Flensburg hat hat endweder Glück gehabt oder behindert den fließenden Verkehr.
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greasemonkey
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von greasemonkey »

Ich könnte mir vorstellen, dass die Montage des Stifts einfacher wird wenn man den Kupplungszylinder aus der Glocke schiebt, da so die ganze Ausrückgabel entlastet wird. War es nicht so, dass die Position des Kupplugszylinders verschoben werden kann und man so mehr Weg gewinnt?
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