Pilotlager Getriebehauptwelle

Alles rund um die hohe Kunst der Schaltakrobatik sowie Instandsetzung der Getriebeeinheit und Achsen
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jebi
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Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

Hallo,
wie an anderer Stelle geschrieben, habe ich im Fairthorpe den 948ccm Motor mit dem dazugehörigen Getriebe der Baureihe G (erste Ausführung, 2-4 Gang synchronisiert).
In der letzten Saison trat nun recht plötzlich das Phänomen auf, dass sich die unsynchronisierten Gänge 1 und R nicht mehr geräuschlos einlegen lassen im Stand. Das tritt aber erst auf, wenn das Auto etwas warm gefahren ist, beim Kaltstart ist es weiterhin problemlos.
Jemand hat an anderer Stelle erwähnt, dass die Spitze der Getriebehauptwelle im Pilotlager klemmen könnte, was dann dazu führt, dass die Welle auch im Stand mitdreht. Wie sieht es an dieser Stelle genau aus? Bei meinem kontinentalen Oldtimer ist da ein kleines Nadellager. Kennt jemand diesen Fehler? Was ist da genau kaputt?
Gruß Jens
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marc
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von marc »

Das Pilotlager ist eine Bronzebuchse in der Kurbelwelle. Es könnte auch sein, dass Deine Kupplung nicht mehr vollständig trennt, wenn Du den alten Automat hast (Mk1/Herald). Lustigerweise muss man die Kupplung, obwohl hydraulisch, mechanisch nachstellen. Hier gibt es ein paar Threads zu dem Thema. Aber dass die Welle leicht im Pilotlager klemmt und mitläuft, ist normal. Bremst aber sofort ab, wenn Du stehst.
Viele Grüße
Marc

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jebi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

Hallo Marc,
vielen Dank. Ich hatte das schon mal am Hebel des Nehmerzylinders nachgemessen, das Maß war korrekt. Ich hatte die Kupplung auch schon mal in Verdacht und werden mir den Zylinder nochmals ansehen. Ich nehme an, dass das kalte Öl die Welle noch genügend abbremst und es deshalb erst bei warmen Motor auftritt.
Gruß Jens
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jebi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

Hab mich vorhin noch mal unters Auto gelegt. Die Gewindestange am Nehmerzylinder hatte etwas Spiel aber nicht viel. Hab es ein wenig fester gestellt. Kann mir nicht vorstellen, dass das auf das Trennen der Kupplung wirklich Einfluss hat. Leider konnte ich keine Probefahrt machen.
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jebi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

Gibt es noch eine andere Möglichkeit herauszufinden, ob die Kupplung nicht richtig trennt?
Piet50
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von Piet50 »

Hallöchen,

ich hatte vor einem Jahr ein ähnliches Problem, Getriebe ließ sich plötzlich nicht mehr richtig schalten, bzw. Kupplung trennte nicht mehr richtig. Ursache und durch einen metallischen Klack angekündigt sa dann so aus..der Federteller war gebrochen. siehe Bild. da war nur kompletter Austausch angesagt. muß es nicht sein, könnte aber ggf.

viele Grüße und bleibt gesund,
Peter
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marc
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von marc »

Was fährst Du denn für ein Getriebeöl?
Viele Grüße
Marc

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Brüchi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von Brüchi »

Hi Jens.
Ich schalte grundsätzlich vom Leerlauf zuerst in den 2.ten Gang, dann ( bei immer noch gedrückter Kupplung) in den 1. Gang.
Probier das mal, geht es dann ohne unübliche Geräusche?

Falls das nichts bringt, wird wohl eine Getriebeüberholung fällig.
Kupplung trennt nicht richtig? Dann hättest Du auch in den anderen Schaltstufen komische Geräusche.
....little car, big fun...
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von 14Vorbesitzer »

jebi hat geschrieben: 24. Mär 2020, 10:41 Gibt es noch eine andere Möglichkeit herauszufinden, ob die Kupplung nicht richtig trennt?
... pump mal mit dem Kupplungspedal! Wenn es sich nach mehrfachen pumpen härter anfühlt und ohne Krach der Gang einlegen lässt, hast Du Luft in der Hydraulik. Hatte ich auch mal. Dann muss man meistens mindestens einen der Zylinder tauschen/überholen.

LG
Volker
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jebi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

Hallo,
vielen Dank. Zum Öl. Was vorher drinnen war weiß ich nicht, am Wochenende habe ich das folgende eingefüllt:
Getriebeöl.jpg
Zum Thema Federbruch, ich gehe eigentlich davon aus, dass ich noch keine Tellerfeder habe sondern noch das Vorgängersystem mit den Hebeln und Schraubenfedern.
Wie am Anfang geschieben, ist der erste Gang unsynchronisiert. Deshalb kann es schon sein, dass sich die synchronisierten Gänge noch schalten lassen.
Das mit dem Pumpen der Kupplung werde ich versuchen. Denke, dass ich gegen Ende der Woche mal paar Meter fahren kann.
Gruß Jens
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marc
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von marc »

Das Öl passt, fahre das Gleiche. :top:
Viele Grüße
Marc

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jebi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

Das scheint sich aber nur für 5-Gang-Getriebe zu eignen :D
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marc
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von marc »

Ich hab nen OD... :-vh
Viele Grüße
Marc

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jebi
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von jebi »

So, hab heute eine ausgiebige Fahrt gemacht. Im warmen Zustand habe ich dann die verschiedenen Tipps getestet. Pumpen mit dem Pedal bringt nichts. Allerdings funktioniert der Tipp von Brüchi. Wenn ich erst in den 2. schalte und dann in den 1. oder Rückwärtsgang, funktioniert es ohne Geräusche. Ich kann damit leben, würde allerdings gern verstehen, warum es bis letztes Jahr noch ohne diesen Trick funktionierte und nun nur noch mit.
Gruß Jens
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Re: Pilotlager Getriebehauptwelle

Beitrag von marc »

Die mitlaufende Eingangswelle (ggf. durch mehr Abrieb im Pilotlager) treibt trotz getretener Kupplung das Vorgelege an, bzw. es läuft nach. Vielleicht ist das Mannol auch minimal zu dünnflüssig wenn es warm wird. Wenn Du vorher in den 2ten schaltest, bremst der Synchronring das Vorgelege (und die Eingansgwelle) ab. Danach schafft es die Eingangswelle nicht wieder das Vorgelege anzutreiben, bevor Du in den Ersten ohne Kratzen schaltest. Bei meinem MG B 3 Synchro hatte ich das auch, bis ich auf 20W50 im Getriebe umgestellt habe. Lustigerweise empfiehlt MG ja Motoröl im Getriebe. Angeblich ist das warme 20W50 zähflüssiger als 80W90.
Viele Grüße
Marc

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