Einbau Schwenklager

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superspitchris
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von superspitchris »

marc hat geschrieben: 23. Okt 2019, 20:32 Ich verstehe nicht wie die PU Buchsen funktionieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier die Hülse mitdreht, denn dann würde das PU sofort verschleißen.
Das PU verschleisst nicht durch Reibung, allerdings sind die PU Buchsen im Schwenklager viel zu weich und zerdrücken sich mit der Zeit
Ich hatte das mal 2 Jahre so montiert und dann wieder durch die Nylons ersetzt
DSC02917.JPG
Hier sieht mans deutlich, das Material hat sich regelrecht verschoben
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SpritFeuer
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von SpritFeuer »

Da lacht die breite Fresse! :-vh
Schwenklager arbeitet korrekt mit von Whb vorgegebenem Drehmoment. :D

Zunächst meinen Dank an das Forum. :top: Die vielen Hinweise und Bilder haben mir geholfen, dem Problem auf den Grund zu gehen und das Ergebnis habe ich im Folgenden dann mal zusammengefasst.

Also, was habe ich gemacht:
1. Die Stahlbuchsen entgratet. Beim Abstechen waren leichte Wülste entstanden.

2: Die Nylonbuchsen gehont. 800er Schmirgel auf einen 8mm Bohrer gewickelt und in die Bohrmachine gesteckt. Nicht ganz professionell aber ausreichend wirksam. Solange gehont, bis die Stahlbuchse sich mit unbewehrter Pfote in das Nylonlager stecken ließ. Etwas stramm soll es aber schon sein.

3. Die Nylonbuchsen etwas abgedreht, damit sie von Hand, ohne Werkzeug, in das Schwenklager gedrückt und auch wieder herausgezogen werden können. Auch hier soll es ruhig etwas stramm zugehen.

4. Die inneren Blechscheiben/Staubkappen/Unterlegscheiben, die mit dem großen Loch, da wo die Nylonbuchse durchkommt, entgratet und etwas abgefeilt. Der äussere Rand muss völlig gratfrei sein und sauber in die Aussenscheibe passen. Mit der Schieblehre und deren Tiefenmessung auf der Scheibe mit dem großen Loch aufgesetzt und zur Scheibe mit dem kleinen Loch gemessen, sollten etwa 3,2mm - 3,4mm sein. Ist es mehr, quetschen sich die beiden Scheiben beim Einbau gegeneinander. Ist es weniger, dringt Schmutz ein.

5. Bei den äusseren Blechscheiben das Loch kontrolliert, durch das der Bolzen gesteckt werden soll. Bei meinen war wohl das Stanzwerkzeug derart verschlissen, dass der Bolzen kaum da durchging. Das Gewinde ging gerade durch, aber der glatte Teil des Bolzens wäre nur mit einem Hammer durch zu prügeln gewesen. Das macht Riefen, beschädigt die Oberfläche und führt zur Rostbildung. Mit dem TR-Spezialwerkelzeug aus Punkt 2 ließ sich das beheben.

6. Die Dreieckslenker genau untersucht. Sind die Bohrungen zur Aufnahme der Schwenklager ausgeschlagen, - siehe Bilder von Brüchi, kann der Dreiecksträger zum recycling freigegebenn werden. Da kann man nichts mehr mit tun, weil die Stahlbuchse keinen Halt mehr hat und sich durch das ausgeleierte Loch durchdrückt. Dann sitzt das Lager wirklich fest und der Trunnion muss das ausbaden und reisst ab.

Das Lager lässt sich nun zusammengesteckt und an den Buchsen gehalten von Hand gerade drehen.Die geforderte Spannung nach dem Einbau entsteht dann durch den Druck der äusseren Scheiben auf die Nylonlager und den Gummidichtring.
Wenn das dann immer noch zu schwer geht, die Nylonbuchsen einspannen und an der Kopfseite, da wo der Wulst ist, etwas abfeilen. Aber bitte sehr vorsichtig und nicht zu viel. Wenn nämlich der ganze Rummel schön mit ordentlich Fett eingebaut ist, arbeitet sich das Lager nach einiger Zeit ein und wenn es dann zu labberig ist, dann schlägt es aus.
Wie Marc schon schrob, Etwas hin und her kippeln und dann ist es meist schon gut.

Zielwert ist, dass der Achsträger ohne Nabe und Bremsscheibe langsam absinkt. Runterklappen schlägt das Lager aus und obenbleiben macht den Trunnion kaputt. Das Drehmoment soll sein zwischen 4,8 und 6,2 mkg (47Nm bis 61Nm). Man kann also etwas variieren, so dass der Achsträger wie gefordert langsam absinkt. Bleibt er immer noch oben, die Nylonbuchsen vorsichtig etwas abfeilen. Fällt das Lager trotz max Drehmoment runter, kauft man neue Buchsen und fängt wieder bei Punkt 2 an.

So das war's
LG
Frank
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- let the good car roll,
Frank
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marc
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

:top: und gut ölen...
Viele Grüße
Marc

Bild
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MKIII
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von MKIII »

SpritFeuer hat geschrieben: 24. Okt 2019, 21:50 .....
4. Die inneren Blechscheiben/Staubkappen/Unterlegscheiben, die mit dem großen Loch, da wo die Nylonbuchse durchkommt, entgratet und etwas abgefeilt. Der äussere Rand muss völlig gratfrei sein und sauber in die Aussenscheibe passen. Mit der Schieblehre und deren Tiefenmessung auf der Scheibe mit dem großen Loch aufgesetzt und zur Scheibe mit dem kleinen Loch gemessen, sollten etwa 3,2mm - 3,4mm sein. Ist es mehr, quetschen sich die beiden Scheiben beim Einbau gegeneinander. Ist es weniger, dringt Schmutz ein......
Als es diese Teile noch "Original" von Triumph gab haben die so gut gepasst, das war eine Freude die einzubauen, trotz dem gefummel mit dem kleinen Gummiring und dem ganzen Fett :D
Gruß
Norbert
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Andi
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von Andi »

Neu kommt mir nicht rein.
Den letzten Satz hab ich aus Restteilen,gebrauchten usw aus meiner Sammelkiste zusammengestellt.
Wer keine Punkte in Flensburg hat hat endweder Glück gehabt oder behindert den fließenden Verkehr.
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