Probleme bei der Motoreinstellung

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Jogi, HB
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von Jogi, HB »

Fährst Du die original Luftfilter?

Wenn ein Fahrzeug zu mir kommt, checke ich als erstes die Zündung (Abblitzen)

dann ob das Gasgestänge auch leichtgängig ist,

gehen die Düsenstöcke wieder ganz zurück? (wenn der Choke eingeschoben ist?)

Dann nehme ich die Dome ab, teste mit einer Schieblehre ob beide Düsenstöcke die selbe Höhe haben (Nachjustieren)

man kann auch sehen, ob die Schwimmerstände passen, ob also Sprit in den Düsenstöcken steht (regulieren geht bei den alten Schwimmern, wenn eine kleine Lasche zum Nadelventil verstellt/verbogen wird, bei neueren Modellen (keine Lasche) muss man das Nadelventil ausbauen und Unterlegscheiben zwischensetzen

dann teste ich, ob die Kolben in den Domen leicht laufen (verschmutzt?)

Alles wieder zusammenbauen, Starten, Synchronisierung überprüfen.
Wenn ein Vergaser mehr Luft zieht an der Standgasschraube den mit der geringeren Luftzufuhr erst einmal auf den mit der höheren anpassen, und dann gleichmässig beide Vergaser an den Standgasschrauben auf 750-900U/Min einstellen.
Oftmals muss man hierzu das Vergasergestänge an der Verbindung beider Vergaser lösen! (Später wieder zusammenschrauben nicht vergessen)

Nun das Gemisch prüfen, das kann man (wenn man Ahnung hat) anhand der "Lifter" am Vergaser (oder mit einem Schraubendreher den Kolben anheben) testen. Ich benutze ein CO-Tester.

Manchmal klemmt der Düsenstock und will nicht ganz zurück in den Vergaser (der läuft nun zu fett) da hilft nur mit Geduld das Gestänge welches den Düsenstock nach unten zieht nachzujustieren. Man merkt das ganz leicht, wenn der Düsenstock nicht ganz drin ist eben mit den Finger gegen den Düsenstock tippen (aus allen Richtungen) wenn er dann ganz reinspringt, weiß man dass da das Gestänge entsprechend nachgebogen (gaaaaanz vorsichtig) werden sollte.

Wenn kein CO-Tester zur hand, und der Eimer läuft einigermaßen, rauf auf die Straße und einige KM mit konstanter Drehzahl fahren (Autobahn) den nächsten Parkplatz ansteuern und ohne am Gas zu spielen Zündung aus (ZÜNDSCHLÜSSEL UNBEDINGT IM ZÜNDSCHLOSS LASSEN SONST BLOCKIERT DAS LENKRAD) ausrollen lassen und dann die erste und vierte Kerze checken, anhand des Kerzenbildes die Gemischeinstellung optimieren.

Schrauberfreundliche Grüße aus Bremen
Jogi
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14Vorbesitzer
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von 14Vorbesitzer »

... wenn er nach der Ampel im Leerlauf warm Probleme macht kann es auch gut sein, dass die Schwimmernadelventile nicht ganz schließen...
kobtrollier man ob Du eventuell Sedimente ( = braunen Dreck) auf dem Boden der Svhwimmerkammern siehst.
Wenn ja musst Du die Ventile und Ihre Sitze putzen bzw. tauschen....
LG
Volker
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schluesselbund
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von schluesselbund »

Hallo

Coke und Düsenstöcke wie der Schwimmerstand hast du geprüft. Und für in Ordnung befunden. Ich gehe auch davon aus, dass die Kolben nicht harzen oder klemmen. Und trotzdem läuft der Motor viel zu fett. Und zwar so fett, dass er zum Abstellen neigt. (Ruckeln) Sind da falsche Düsennadeln verbaut worden? Ein ÖL Wechsel würde ich vornehmen. Da zu viel Benzin im Öl ist. Auch das hebt den CO an. Und vielleicht auch deswegen der blau Rauch.
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Det1500
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von Det1500 »

Nachdem was ich hier so gelesen habe, würde ich auf zu fettes Gemisch tippen! Was hast Du für Nadeln verbaut? Sind die evtl. verschlissen? Ist der Düsenstock verschlissen? Wie sind die Buchsen der Drosselklappenwellen?
.......
loosignho
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von loosignho »

VIelen Dank nochmal an alle insbesondere an Jogi für die Ausführliche Erklärung.
Angelehnt an Deine Beschreibung habe ich folgendes gemacht:
checken ich als erstes der Zündung (Abblitzen) :
OK

dann ob das Gasgestänge auch leichtgängig ist:
OK

gehen die Düsenstöcke wieder ganz zurück? (wenn der Choke eingeschoben ist?):
OK musste ein bisschen Nachjustiert werden

Dann nehme ich die Dome ab, teste mit einer Schieblehre ob beide Düsenstöcke die selbe Höhe haben (Nachjustieren)
OK

man kann auch sehen, ob die Schwimmerstände passen, ob also Sprit in den Düsenstöcken steht (regulieren geht bei den alten Schwimmern, wenn eine kleine Lasche zum Nadelventil verstellt/verbogen wird, bei neueren Modellen (keine Lasche) muss man das Nadelventil ausbauen und Unterlegscheiben zwischensetzen
Hier bin ich mir nicht sicher, mein Eindruck ist, dass im Vorderen Düsenstock mehr Benzin ist als im Hinteren wenn ich beide einmal ganz nach unten gezogen habe. DAs mit dem Nadelventil und den Unterlegscheiben kann ich mir noch nicht so recht vorstellen, gibt's da in irgendeinem thread hier eine (bebilderte) Beschreibung?

dann teste ich, ob die Kolben in den Domen leicht laufen (verschmutzt?):
OK

Alles wieder zusammenbauen, Starten, Synchronisierung überprüfen.
Wenn ein Vergaser mehr Luft zieht an der Standgasschraube den mit der geringeren Luftzufuhr erst einmal auf den mit der höheren anpassen, und dann gleichmässig beide Vergaser an den Standgasschrauben auf 750-900U/Min einstellen.
OK

In diesem Zustand sprint der Motor zuverlässig an, auch wenn ich mit dem Lehrlauf nicht ganz so weit runterkomme.
Wenn ich nun ein bisschen Gas gebe(betätigen des Gashebels mit der Hand, so dass ich sehen kann wie die Vergaser reagieren) passiert folgendes: Beide Kolben bewegen sich gleichzeitig (Synchronisierung also halbwegs i.O. ) aber wenn ich "zu schnell" Gas gebe stirbt der Motor fast ab, und hustet dann unverbrannten Spritt aus den Vergasern.
Gebe ich sehe sehr vorsichtig Gas, nimmt er sehr zögerlich das Gas an, Knallt dann aber mit lautem Getöse gewaltige braune Wolken aus dem Auspuff.


Die Düsenstöcke/Vergasernadel-Kombination ist letztes Jahr bis in den Herbst ziemlich gut gelaufen. Geändert hat sich seitdem nur die Zündung.
Das was aber jetzt passiert liegt nicht an der Zündung sondern das Zusammenspiel Luftmenge/Benzinmenge klappt nicht.

Irgend Jemand eine Idee wie das oben beschriebene verhalten zustandekommen kann?
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MKIII
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von MKIII »

Öl ist aber drin?
Gruß
Norbert
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loosignho
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von loosignho »

ja, auch wenn ich den Zusammenhang nicht so ganz sehe...
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marc
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von marc »

Es geht um das Dämpferöl in den Vergaserdomen.
Viele Grüße
Marc

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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von Guzzichris »

Schonmal auch die Fliehkraftverstellung überprüft?
Bei meiner alten Harley sind mir die Dinger auseinandergeflogen, Standgas ging alles andere war wie Kanoneschläge.
Gruß
Chris
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14Vorbesitzer
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von 14Vorbesitzer »

Du schreibst in einem Vergaser "steht mehr Sprit" dann musst Du die betreffende Schwimmerkammer öffnen und das Nadelventil untersuchen..
Er läuft viel zu fett und erstickt fast dran...
LG
Volker
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von loosignho »

Nur zur Sicherheit: Mit Nadelventil meinst Du das Ventil, das den Zufluss in die Schwimmerkammer regelt, richtig?. Das geht auf wenn der Benzinstand in der Kammer zu klein wird und zu, wenn er zu hoch ist, richtig?. Aber solange die Schwimmerkammer ein bisschen gefüllt ist (das ist ja beim laufenden Motor der Normalzustand) ändert der Zustand dieses Ventils doch nichts an der Menge an Benzin die in die Vergaser gesaugt wird, oder?
Ich gehe davon aus, dass die Kammer auch im Laufenden Betrieb immer zum Teil gefüllt ist (so sieht es wenigstens immer aus wenn ich es bei ausgeschaltetem Motor kontrolliere). Es kommt also immer Sprit in den Vergaser. Gibt es noch ein anderes Ventil? ich stehe da gerade ein bisschen auf dem Schlauch bei dem Zusammenhang...
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von 14Vorbesitzer »

... Wir meinen das selbe ;-) .
Wenn die Benzinpumpe läuft kann durch ein defektes Schwimmernadelventil der Vergaser sehr schnell geflutet werden...
LG
Volker
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Tobi_NRW
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von Tobi_NRW »

loosignho hat geschrieben: 2. Jun 2021, 17:10 ja, auch wenn ich den Zusammenhang nicht so ganz sehe...
Zum Zusammenhang, die Feder und das Öl im Dämpfer bestimmen das dynamische Verhalten im Vergaser. Und genau hier hast du ein Problem: beim Gasgeben. Unwahrscheinlich, dass die Feder über den Winter verschwunden ist, deshalb ist der Dämpfer für mich ebenfalls ein heisser kandidat. Die Kolben sind reingeschraubt?

Grüße
Tobias
Triumph Spitfire 1500, schwarz, Baujahr 78
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Rolf
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von Rolf »

Tobi_NRW hat geschrieben: 2. Jun 2021, 19:50
loosignho hat geschrieben: 2. Jun 2021, 17:10 ja, auch wenn ich den Zusammenhang nicht so ganz sehe...
Zum Zusammenhang, die Feder und das Öl im Dämpfer bestimmen das dynamische Verhalten im Vergaser. Und genau hier hast du ein Problem: beim Gasgeben. Unwahrscheinlich, dass die Feder über den Winter verschwunden ist, deshalb ist der Dämpfer für mich ebenfalls ein heisser kandidat. Die Kolben sind reingeschraubt?

Grüße
Tobias
Das Öl im Vergaser und die Dämpferkolben verhindern, das beim kräftigen Gasgeben der Vergaserkolben zu schnell und zu ruckartig nach oben geht, was ja schlagartig für zu viel Luft und Sprit im Verbrennungsraum führen würde.

Ich selbst habe aber noch nie erlebt, dass sich zu wenig Öl im Vergaser negativ auswirkt.

Ääh - was meinst du mit der Frage "Die Kolben sind reingeschraubt?"? Ich denke nicht, dass er ohne Dämpferkolben fährt...

Grüße
Rolf
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Tobi_NRW
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Re: Probleme bei der Motoreinstellung

Beitrag von Tobi_NRW »

Rolf,

Schön dass du es noch einmal mit deinen eigenen Worten erklärst. Allerdings verändert sich meiner Meinung nach auch das Luft/Sprit Verhältnis kurzzeitig.
Und mit meiner Frage meine ich genau das, was ich geschrieben habe, auch wenn du es nicht glaubst. :D
Grüße
Tobias
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