Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Hinweise auf Angebote im Internet (nicht nur bei ebay), aber auch Preise für ersteigerte Raritäten, oft über dem Neupreis ... Hier gibt es Hohn und Spott reichlich, und selten grundlos.
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Rolf
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von Rolf »

markus1979 hat geschrieben: 27. Jan 2021, 06:58
xsivelife hat geschrieben: 26. Jan 2021, 23:51 Ist ja ein freies Land hier, Rolf ... :D
Geschrieben während der Ausgangssperre :lol:
Nö - in Niedersachsen gab es bisher keine Ausgangssperre. Wäre ja auch total unsinnig.

Grüße
Rolf
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xsivelife
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von xsivelife »

Ausgangssperren sind aktuell ein Privileg des Südens :-vh
Viele Grüße aus dem Schwobaländle,
Mike

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E-Spiti
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Erfahrungen E-Spiti

Beitrag von E-Spiti »

Hallo, ich möchte gerne mal wieder berichten wie sich das Fahren mit unserem E-Spiti entwickelt hat.
Er wurde zum Alltagsauto, auch im Winter bei trockener Strasse. Insgesamt ist er nun ca.20000km seit dem Umbau vor knapp 2 Jahren gelaufen. Zuvor sind wir nur noch ca.500km/Jahr gefahren. Hauptsächlich waren wir mit meinem Opel-Tigra mit Autogas unterwegs.

Folgende Daten sind aus der Fahrpraxis der 20000km:
max. Reichweite bei 25-30 Grad Aussentemperatur ca. 170km, bei 0 Grad ca. 110km
Durchschnitts-Verbrauch ca. 12kWh im Sommer und ca. 18kWh im Winter mit Heizung
Ökostrom-Laden zuhause (aktuell knapp 0,3€/kWh) kostet ca. 4€ bzw. 5,5€ je 100km
Voll-Laden kann ich mittlerweile mit einem 2. (Urlaubs-) Ladegerät in ca.1 Std. 20 min
Höchstgeschwindigkeit (mit GPS gemessen) 145 km/h (bei einem Verbrauch von ca. 25 kWh)

Der Fahrspass ist für uns beträchtlich gestiegen:
- täglicher Stau oder zähfliessender Verkehr in der Stadt oder auf der Autobahn ist nun ganz entspannt zu bewältigen
- Hohe Aussentemperaturen kein Problem für Motor/Controller und im Fussraum keine Motorwärme
- Pass-/Bergfahrten, z.B. Timmelsjoch-Überquerung nun im 3. oder 4. Gang mit 60-80 kmh/h, dank der max. mögl. elektrischen Leistung von 40kW, ohne „Atemprobleme“. (zuvor mit 1300-er waren teilweise im 2-ten Gang nur noch 40-50 km/h möglich) Der Verbrauch lag übrigens bei der Auffahrt zum Pass mit „hoher Geschwindigkeit“ ab Sölden bei 45% und bei der Abwärtsfahrt nach Meran gab es durch die Rekuperation wieder 25% zurück und die Bremsen blieben fast kalt.
- Die Strassenlage hat sich übrigens fast gar nicht geändert
- Meine Frau ist in den über 30 „Verbrennerjahren“ ganz selten gefahren, nun muss ich fragen ob ich auch mal fahren darf ;-)


„Richtige“ Defekte gab es bisher keine,. Allerdings macht sich nun, man hört ja alle Geräusche :) , ein Kreuzgelenk ,noch leise, bemerkbar. Wahrscheinlich wäre es beim Benzinmotor noch gar nicht zu hören. Den Defekt des Kreuzgelenkes habe ich eigentlich schon früher erwartet da das Drehmoment fast doppelt so hoch ist wie zuvor. Ich hatte die Befürchtung dass ich alle paar Tausend Kilometer tauschen muss.
Der Controller musste auch mal zum Update und ich habe am Ladegerät einen Kurzschluss verursacht. Ausserdem war ein Relais im Motorraum welches beim Bremsen den E-Antrieb abschaltet bei sehr starkem Regen nass geworden und somit vorübergehend kein Fahren mehr möglich.

Wir bereuen keinen einzigen der vielen in den Umbau reingesteckten Cent.
Nun gibt es ausser der sehr günstigen km und der Steuerersparnis sogar noch eine jährliche THG-Umlage-Vergütung. Manchmal gibt es auch kostenlosen Strom beim Discounter, in der Firma oder im Hotel.


Mit elektrischen Grüssen
Kersten
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marc
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von marc »

Klasse, auch wenn ich der E Mobilität nichts abgewinnen kann - Respekt. :top:
Viele Grüße
Marc

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14Vorbesitzer
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von 14Vorbesitzer »

Hallo Kersten,
:top:
Schöner ehrlicher Erfahrungsbericht.

LG
Volker
"The Triumph Spitfire Mk. 4. A car that echoes your go-ahead personality ; that is not only fun to drive, great to be seen in, and so good to look at, but immensely practical and reliable." BL Publ. No. T. 1039/1.74
danxk2
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von danxk2 »

Hallo Kersten,

das ist fantastisch! Aus meiner Sicht ist der E-Umbau die Zukunft unseres Schrauberhobbys.

Die Lorey's haben die TÜV-Abnahme bewerkstelligt, oder hast Du den TÜV gemacht?
Gibts zu dem E-Umbau ein Gutachten, was man mal sehen dürfte?

E-Motor im GT6? Ich wär sofort dabei (für max 8k €.... muss ja im Rahmen bleiben ;-)

Gruß
Daniel
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Rolf
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von Rolf »

Bestimmt eine tolle Sache. Für mich wäre das aufgrund meiner bisherigen Einstellung zur Zeit nichts, aber eine Runde damit drehen würde ich schon gerne mal. Vielleicht würde ich sogar davon "überzeugt".

Grüße
Rolf
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E-Spiti
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von E-Spiti »

Fa. Lorey hat die TÜV-Vollabnahme gemacht, ohne festgestellte Mängel. Umbau habe ich Montag vormittag bei/mit Fa.Lorey begonnen und 5 Tage später, am Freitag bin ich elektrisch nach Hause gefahren. Zuvor hatte ich alles nicht benötigte ausgebaut und Fa.Lorey hatte die Adapterplatte zwischen E-Motor und Getriebe schon gefertigt.
Hallo Rolf, falls Du mal im Rhein-Neckar-Raum vorbeifährst ist gerne eine Probefahrt nach Absprache per PN möglich. Das gilt natürlich auch für andere Interessierte.
:-) Allerdings muss ich die Anfragen/Probefahrten aus zeitlichen Gründen und wegen steigender Strompreise auf 10 pro Tag beschränken :-)

Anbei der Zulassungsschein mit den technischen Daten
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danxk2
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von danxk2 »

Im Schein steht: "kein E-Umbau gem. VDTÜV Merkblatt 764". Dort steht u.a., dass eine EMV-Prüfung stattfinden muss. In einem anderen Forum stand dazu:
"Das Problem mit der EMV sind nicht die einzelnen Teile, sondern das Fahrzeug.
StVzo im §55.
www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/stvzo/gesamt.pdf .

Das KFZ muss vor dem 17.06.2003 erstmals zugelassen sein, damit der Prüfer die Freiheit hat die EMV Prüfung nicht zu fordern.

§55 Abs 2 (EMV nach §30 Abs.3) ist spätestens ab 17.Juni 2003 der Erstzulassung anzuwenden."
Also die EMV-Prüfung blieb ihm wohl erspart.

Scheinbar ist der TÜV nicht die entscheidende Hürde für so ein Projekt.
Das hört sich doch gut an!
E-Spiti
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von E-Spiti »

Ja, wegen dem Baujahr war keine EMV-Prüfung nötig.
danxk2
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von danxk2 »

Hast Du eine Liste der verbauten Komponenten mit Hersteller und Modell? Ich denke, die Fa L0rey hat eine Menge Hirnschmalz in die Zusammenstellung gesteckt.
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von E-Spiti »

Nein, so eine Liste habe ich nicht. Die Komponenten sind beim Umbau nacheinander ins Auto „reingewandert“. Marco Lorey hat das alles durch seine vielen Umbauten im Kopf. Zum Controller gehören für ihn automatisch Teil x und y dazu.
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MiSt
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von MiSt »

MiSt hat geschrieben: 15. Jan 2021, 10:30
E-Spiti hat geschrieben: 15. Jan 2021, 09:30 - wie schnell ist der auf 100?
0 auf 50. ca.5 sec
0 auf 100 ca.12 sec

- Höchstgeschwindigkeit?
ähnlich wie mit Benzinmotor
...
die max. Drehzahl liegt bei ca. 4500 Umdrehungen.
Da hätte ich dann auch noch ein paar Fragen :wink:
  • Die Beschleunigungswerte sind im 4. Gang ermittelt?
  • Oder wie beim Verbrenner die Gänge durchgeschaltet? Oder 3. Gang? Oder?
  • Fährst Du immer im 4. (weil 1:1 ohne Zahnradverluste), oder nutzt Du auch kürzere Gänge, z.B. die Pässe rauf für mehr Punch?
  • 4500U/min ist aber weniger Höchstgeschwindigkeit als der Benziner, oder wurde die Achsübersetzung länger gemacht?
Würde mich über Antworten dazu freuen :)

Hintergrund der Fragen ist, dass ich mal einen Astra-G-Umbau von Lorey probegefahren habe. Das war ziemlich unbefriedigend - ok, war kurz vorher ein Model 3 gefahren, und meine Zero S ist auch nicht gerade unflott. Beide natürlich ohne Schaltgetriebe und dessen Nutzung, einfach Strom geben reicht.
Michael St*****

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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von E-Spiti »

Die Beschleunigung wurde mit Durchschalten von 1-4.Gang gemessen.
Für das Anfahren und „Mitschwimmen“ im Verkehr nutze ich meistens den 4.Gang
Die Drehzahl müsste eigentlich die Nenn-Drehzahl sein. Über den Controller kann man die Drehzahl beliebig erhöhen bis der E-Motor „auseinanderfliegt“. Ich habe keinen Drehzahlmesser, bzw. nie gemesen.
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MiSt
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Re: Umbau Spitfire auf Elektromotor?

Beitrag von MiSt »

Vielen Dank für die Antworten. Sie bestätigen zum Teil meine Befürchtung, zum Teil klingt es aber auch besser als das, was ich damals "erfahren" durfte/musste.

Fahren im Vierten ist aus Effizienzgründen halt sinnvoll (keine Zahnradverluste im Getriebe), aber dann eben doch nicht so ganz so spektakulär wie man (ok, zumindest ich ...) sich das wünscht.

Für mich sind am E-Auto (bzw. E-Motorrad) zwei Dinge g**l:
  • nicht schalten müssen und trotzdem völlig ruckfrei, komplett verzögerungslos und immer mit genug "Bumms" unterwegs sein. Ist in Serpentinen in den Bergen einfach ein Träumchen
  • der Durchzug z.B. beim Überholen von LKWs auf Landstraßen
  • (Anzug aus dem Stillstand ist gar nicht so spektakulär wie das immer dargestellt wird - das geht mit Verbrenner im 1. und hartem Kupplungseinsatz doller)
Könnte also sein, dass ich demnächst versuche, mal einer von den maximal 10 Probefahrern pro Tag zu sein :D - herzlichen Dank für das Angebot :top: .

EDIT:

Ich hatte mich mit dem E-Umbau des Spitfire eingehend beschäftigt, allerdings auf Basis von Komponenten der Fa. Zero:
Unbenannt.JPG
Bei 165km/h (Topspeed) dreht der Verbrenner gut 6000U/min, bzw. bei 145km/h dreht er ca. 5400U/min (4. Gang, kein OD, normales Diff 3,63:1)
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Zuletzt geändert von MiSt am 10. Jun 2022, 09:47, insgesamt 2-mal geändert.
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