Kaufberatung für Spitfire (Mietwagen für Verliebte)

[Ingo82]

Hallo liebe Spitfire-Gemeinde...
Mein Name ist Ingo, 32 Jahre aus dem Rhein-Main Gebiet..
Ich habe eine Geschäftsidee und wollte von Euch wissen ob dieser Wagen dafür geeignet ist. Ich möchte kurz betonen, dass ich keine Werbung für mein Unternehmen machen möchte.

Ich habe mich in den kleinen Roadstar verliebt und möchte mir gerne einen zulegen.
Da ich selbstständig und junger Vater bin und außerdem nicht das Wissen habe mich um die Wartung etc. des Wagens selber zu kümmern muss ich dies in meiner Werkstadt machen lassen. Ich fahre einen Saab und habe eine sehr gute kleine 1Mann Werkstadt an der Hand, der auch den Spitfire kennt.

Um die Unterhaltungskosten im Rahmen zu halten und (noch wichtiger), das Auto bei meiner Frau durch zu bekommen ☺ habe ich mir überlegt das Auto in meinem Betrieb mit ein zu bauen. Ich betreibe ein Hotel und habe sehr viele Hochzeitsgäste und viele Arrangement Wochenendpärchen (Candle-Light Dinner, Whirlpool-Suiten ...).
Ich dachte diesen Wagen dann mit in ein Arrangement zu packen und Ihn z.B. für 100 EUR pro Tag kalkuliert zu vermieten.. Auch arbeite ich mit Hochzeitsfotografen zusammen die Immer schöne Autos suchen..
Nun meine Fragen an Euch.
1.: Ist der Wagen zuverlässig genug?
2.: Ist er von jedem leicht zu fahren, oder sind die Fahrwerkseigenschaften für ungeübte sehr gewöhnungsbedürftig?
3.: Verzeit der Motor auch einmal, wenn der Fahrer (Mieter) nicht ganz so sanft mit Ihm umgehen?
4.: Welche Version wäre die geeignetste für diesen Einsatz.
5.: Gibt es hier Spezis aus dem Rhein-Main-Gebiet / Odenwald, welche (nicht umsonst) bei einer Kaufberatung unterstützen würden? (Probefahrt..)
6.: 10.000 bis 12.000 EUR sollten doch für einen nahezu rostfreien, fahrbereiten ... einfach ordentlichen Spitfire reichen oder?

Ich würde es auch nicht scheuen, einen technisch guten Wagen für weniger Geld zu kaufen und an diesen dann im Winter, Blech und Lackierung zu machen.
Nur 12.000 EUR sollten schon für alles zusammen das Limit sein.

Ich freu mich auf Eure Antworten.. Was haltet Ihr von dieser Idee?

Viele Grüße
Ingo

[xsivelife]

Hallo Ingo,

ganz grundsätzlich werden hier viele diese Idee wahrscheinlich ganz gut finden.

Anbei ein paar Antworten aus meiner persönlichen Sicht ... IMHO sozusagen

1.: Ist der Wagen zuverlässig genug?
Wenn technisch in TOP Zustand, dann ja. Die gefahrenen Strecken werden ja vermutlich überschaubar sein.

2.: Ist er von jedem leicht zu fahren, oder sind die Fahrwerkseigenschaften für ungeübte sehr gewöhnungsbedürftig?
Fahrbar schon, aber diese Fahrzeuge haben natürlich ( erfreulicherweise ) NULL Assistenzsysteme (ESP, ABS, ...) - für manche jüngere Fahrer im Grenzfall ein echtes Problem. Alte Fahrzeuge verlangen dazu kundige Hände (und Füsse und Hirn), um auch langfristig zuverlässig zu laufen. Beispiel: Wenn jemand nur noch Automatikgetriebe kennt und drei Minuten mit getretener Kupplung an der roten Ampel steht, dient dies nicht der Langlebigkeit ...

3.: Verzeit der Motor auch einmal, wenn der Fahrer (Mieter) nicht ganz so sanft mit Ihm umgehen?
Kaltes Öl: Ganz schlecht. Warmes Öl: Etwas besser. Grundsätzlich sind alte englische Langhuber für solche Misusefälle nicht die allererste Wahl. Lässt sich über eine programmierbare Zündung etwas abfedern (z.B. Höchstdrehzahl entsprechend reduzieren)

4.: Welche Version wäre die geeignetste für diesen Einsatz.
Die 1300er (weniger langhubig als die 1500er).

5.: Gibt es hier Spezis aus dem Rhein-Main-Gebiet / Odenwald, welche (nicht umsonst) bei einer Kaufberatung unterstützen würden? (Probefahrt..)
Sicherlich.

6.: 10.000 bis 12.000 EUR sollten doch für einen nahezu rostfreien, fahrbereiten ... einfach ordentlichen Spitfire reichen oder?
Minimum.

[Andi]

Die Idee find ich gut,das Fahrzeug nicht.
Der Spitfire ist nicht das geeignete Fahrzeug für einen solchen Zweck.

Der Wagen ist zu rückständig und primitiv.
Mit Choke fahren,das Verdeck richtig schließen und das Fahrverhalten und vieles mehr.
Mietwagenfahrer würden den in kürzester Zeit zugrunderichten.
Da würde ich auf etwas mehr automatisierte Fahrzeuge zurückgreifen.
Alfa Spider,Mercedes SL usw.
Mit Kaltstartautomatik und am besten auch automatischen Getriebe usw.
Richtig Autofahren wie früher kennt doch kaum noch jemand.
Am besten mal probefahren dann merkst du was ich meine.

[jr1500]

Mit dem Budget bekommst Du auf jeden Fall einen guten Spitfire.

Ich würde allerdings auch davon Abstand nehmen den als Mietfahrzeug einzusetzen.

Die Gründe hat Andi schon genannt.

Wenn Du allerdings keine Autobahn in der Nähe hast und bereit bist bei jedem Mieter eine kleine Einführung in die Besonderheiten des Fahrzeugs zu geben könnte es natürlich auch gut gehen.

[Brüchi]

ZUsätzlich zu den bereits genannten Meinungen möchte ich noch hinzufügen:
bei Hochzeiten will das Paar doch normalerweise gefahren werden ! Also mit Chauffeur.
Somit wäre ein Cabrio mit 4 Sitzen eindeutig besser. Da würde mir spontan z.B. der Morris Minor einfallen.

Ansonsten würde ich sagen dass der Spitfire durchaus für eine Vermietung tauglich wäre.....nach einer guten Einweisung !

Aber auch hier gibt es "unempfindlichere " Alternativen , wie z.B. eine Lotus Elise oder eben der Mazda MX5 ( noch nicht ganz ein Oldtimer, aber recht robust und zuverlässig).

Sprich: überlege genau, was deine Kunden/Gäste denn wirklich wollen? Wollen die wirklich einen Oldtimer ( mit seinen bauart bedingten Eigenheiten. .positiv wie negativ) oder wollen die "nur" einen hübschen, sportlich ( oder knuddelig oder ??? ) aussehenden , ungewöhnlichen Wagen?

Aber wer weiss, vielleicht willst Du ja eigentlich selber mit dem Spitfire fahren und u.U. das Wägelchen 2- 3 mal pro Jahr vermieten...so als Alibi ??? Dann kauf Dir einen schönen Spitfire, fahr ihn selbst und wenn Du das Dauergrinsen im Gesicht nicht mehr los wirst wirst Du von ganz alleine die richtige Antwort auf die Frage "kann man den mieten" finden.....
DER----- Nööööö--- das ist MEIN Spitfire --- den vermiete ich nicht !!!

[mpanzi]

Ich seh das anders. Es geht um ein Ausflugsauto für VERLIEBTE - kein Hochzeitsauto, wenn ich das verstanden habe. Dafür finde ich den Spitfire ideal. Beide meiner Söhne sind das Auto gerne und mit Freundin gefahren, es macht einfach höllisch Spaß und man sitzt sehr eng beieinander. Allerdings gibt es auch mehrere ABER.

Beide Söhne haben Führerschein mit 17 gemacht und durften dann natürlich auch Spitfire fahren - hab ich sogar drauf bestanden, weil man damit richtig Auto fahren lernt. Beide haben kleinere Anlaufschwierigkeiten gehabt bis sie ihn ohne abzuwürgen oder aufheulen zu lassen in Gang brachten. Ist halt was anderes als ein Audi mit 180 PS wie in der Fahrschule, den Du auch ohne Gas anfahren lassen kannst und der auch sonst einige Fehler verzeiht.

Man muss mit dem Spiti nicht schnell fahren, wenn der Tacho 100 anzeigt hast Du schon ein dolles Gefühl - der Fahrtwind, das Röhren des Auspuffs, es klappert und vibriert - das Auto lebt einfach ... GEIL. Aber es gibt kein Netz. Einmal zu schnell in die Kurve und es gibt kein ESP, kein TC, kein ABS ... Lenkrad, Gas, Kupplung und Bremse wird nur von einem geregelt ... von dem auf dem Fahrersitz. Und da wird es schnell eng, wenn man das nicht gewohnt ist. Ich hatte meine Söhne schon angeführt, dass sie auf dem Auto fahren lernten. Bei Schnee auf dem Supermarkt-Parkplatz (sonntags natürlich). Macht Spaß und man lernt enorm.

Ein anderes Problem ist, dass der Spiti weniger für große Menschen geeignet ist - jedenfalls nicht als Fahrer. Mein jüngerer Sohn (ist knapp 1,90) kann den Spiti nicht mehr fahren. Mit 17 ging das noch und dann wurde es immer schwieriger, je länger der Kerl wurde. Als Beifahrer kein Problem, als Fahrer geht es nur notfalls.

Die technischen Probleme wurden ja bereits von Andi angeführt. Ich würde noch ergänzen, dass der Spiti ja auch regelmäßig der Wartung bedarf. Ventile müssen eingestellt werden, Bremsen nachjustiert, alle möglichen Stellen abgeschmiert. Teilweise alle 5000 km. Das ist kein Problem, sollte aber im Leihpreis berücksichtigt werden. Und als Leihwagen muss das Teil auch in einwandfreiem Zustand sein - besonders technisch. Stell Dir vor, da macht einer nen Abflug und hinterher stellt sich raus, dass die Bremsen nicht richtig eingestellt waren ... dann könnte das übel ausgehen.

Fazit: Sicher ein cooles Auto für einen Verleih, aber auch mit hohem Aufwand. Ich denke, da würde ich lieber auf amerikanische Oldtimer ausweichen - da gibt es auch tolle und die sind technisch fortgeschrittener.

Noch was zur Zuverlässigkeit: Ich bin kein ständiger Schrauber. Ich fahre den Spiti - hier wurde mal was von 50/50 geschrieben - also 50% fahren und 50% schrauben. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Schrauben ist bei mir deutlich unter 10%. Klar, Ventile und Bremsen stelle ich auch ein - aber mittlerweile eher alle 10 als 5 tkm. Bei den Ventilen gab es noch nie was nachzustellen. Auch das Abschmieren mache ich mehr nach Gefühl als nach km-Stand. Ich fahre ihn jetzt schon über 100 tkm und es gab schon viele Jahre kein akutes Problem mit dem Auto. Insgesamt bin ich einmal richtig liegengeblieben (da ist mir die Radaufhängung abgebrochen) und einmal musste ich ständig Wasser nachfüllen, weil meine von mir reparierte Zylinderkopfdichtung (in schlechter Qualität gekauft) massiv kaputt war. Ansonsten hatte ich mal einen hakligen Anlasser, den ich ausgetauscht habe und letzte Woche kam eine neue Batterie rein, weil die alte nach einer Woche stehen das Auto nicht mehr starten konnte. Natürlich sind auch mal Überholungen dran, Kardanwelle getauscht und Hinterachse hab ich mal überarbeitet und sowas in der Art, aber das waren keine akut notwendigen Reparaturen.

Ich hab übrigens einen 1500er. Keine Ahnung, wie es beim empfohlenen 1300er aussieht, aber die Ersatzteilversorgung ist gut und auch preislich im Rahmen.

[Spiti74]

Ich sehe das nicht so problematisch. Ich glaube derjenige, der sich einen Spitfire leiht, weiß in etwa auf was er sich einlässt. Da wird sich jetzt nicht so die jugendliche Heizerfraktion dafür interessieren.

Ich finde das eine gute Idee. Ich kenne ein Hotel in der Pfalz, nahe an der französichen Grenze, die bieten ein Arrangement mit 2CV, gefülltem Picknick-Korb, Picknick-Decke und Routenvorschlag nach Frankfreich an. An eine Ente muss man sich als Otto-Normal-TDI-Langweiler-Autofahrer glaube ich auch erst mal gewöhnen.

Auf alle Fälle musst Du einen Spitfire finden, der technisch in einwandfreiem Zustand ist. Da bist Du mit deinem Preisvorschlag schon richtig. Eine Bastelbude bringt Dir keine zufriedenen Kunden.

Ich habe mal ein bißchen gegoogelt und es gibt doch einige Oldtimer-Vermietungen, die auch einen Spitfire in Ihrem Bestand haben.
Der hier beschreibt den Spitfire eigentlich ganz treffend http://www.mc-oldie.de/Downloads/Flyer.pdf

Torsten

[Brüchi]

Na, ja, die Beschreibung vom MG ist gut, die vom Spitfire ist SCHWACHSINN
Bei einem technisch gepflegtem Spitfire trifft da nichts zu.
Nur den Punkt "starre Sitze" könnte man so stehen lassen , sofern man die Rückenlehne meint.

Ich glaub, der mag keine Spitfire, weil er überzeugter MG Fahrer ist ????

[mpanzi]

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es auf die wenigsten fahrbereiten Spitfire zutrifft. Was meint ihr mit "starren Sitzen"? Lassen die sich bei den älteren Modellen nicht verstellen?

Und der Preis für den Spitfire liegt bei 169,- Euro/Tag.

[Spiti74]

Na kommt schon...
Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass eure Spitfire keine zittrigen Spiegel haben, auch dass der Tacho manchmal hüpft wird in dem ein oder anderen Thread als schon fast normal hingestellt. Mit der ruppigen Hinterachse meint er bestimmt ein straffes Fahrwerk.
Beim Rest bin ich bei Euch - dass sollte nicht normal sein.

Ja, die Spitfire MK1-3 hatten keine verstellbare Rückenlehne.

[MKIII]

.........Ja, die Spitfire MK1-3 hatten keine verstellbare Rückenlehne.......:

meiner schon

[Heiner57]

Mit H Kennzeichen als Mietwagen akzeptiert wohl keine Versicherung mit. Die Freunde aus Bad Doberan lösen das mit einem Überführungskennzeichen. Die G+V dafür ist sicherlich spannend zu lesen

[jr1500]

Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen muss nicht unbedingt als Old/Youngtimer versichert sein.

Wie das allerdings steuerlich geregelt wird weiß ich nicht.

Habe allerdings auch schon Hochzeitsfahrzeuge (mit Chauffeur) mit H-Kennzeichen gesehen. Aber vielleicht lief das ja unter Gefallen unter Verwandten oder Bekannten.

[Diavolo99]

Das H-Kennzeichen schließt eine gewerbliche Nutzung nicht aus. Das heißt, auch gewerbliche Anbieter von Hochzeitsfahrten dürfen mit H-Kennzeichen fahren. Steuerlich usw. kein Problem.

Nur die Versicherung wird dies wohl nicht oder nur gegen Aufschlag erlauben.

[mpanzi]

Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen muss nicht unbedingt als Old/Youngtimer versichert sein.

Wie das allerdings steuerlich geregelt wird weiß ich nicht.

Habe allerdings auch schon Hochzeitsfahrzeuge (mit Chauffeur) mit H-Kennzeichen gesehen. Aber vielleicht lief das ja unter Gefallen unter Verwandten oder Bekannten.

Gewerbliche Nutzung (Vermietung oder als Lastwagen (was beim Spiti wohl nicht zutrifft)) ist bei H-Kennzeichen nicht zulässig. Somit kann man ihn wohl nicht von der Steuer absetzen.